Vor Brasilien sind Smit Salvage und Ardent mit der Bergung der »Stellar Banner« beschäftigt. Knapp drei Jahre nach dem Untergang der »Stellar Daisy« war erneut ein Großbulker der VLOC-Klasse (Very Large Ore Carrier) Bulker der Reederei Polaris in schwere Seenot geraten. Die mit 270.000t Eisenerz des Produzenten Vale beladene »Stellar Banner« (300.630 tdw) hatte nach dem Verlassen des brasilianischen Hafens São Luís einen Wassereinbruch erlitten, und liegt seither mit schwerer Schlagseite vor der Küste von Maranhão. Vermutlich war nach dem Auslaufen ein struktureller Schaden am Rumpf aufgetreten, Ursache könnte ein Verrutschen der Ladung sein.Nach dem Wassereinbruch hatte der Kapitän ein Notsignal abgesetzt und den Bulker auf eine Sandbank gesteuert. Die 20-köpfige Besatzung konnte gerettet werden.
Die größte Sorge gilt nun der Umwelt. Schlepper stabilisieren den Bulker, mehrere Schiffe sind für weitere Notfälle vor Ort und die Marine hat über 200 Mann zur Unterstützung abgestellt. Zunächst wurde in die Laderäume eingedrungenes Wasser abgepumpt. Mitte April startete auch das Abpumpen des Kraftstoffs, 3.500t müssen in ein längsseits liegendes Schiff abgeführt werden.
Anfang Mai meldete die brasilianische Marine dann, dass die Ladung zumindest teils geleichtert wird. Zunächst sollen 40.000t abgeladen werden, um das Schiff aber wieder schwimmfähig zu bekommen, sollen weitere 100.000t Erz geleichtert werden.
Bei dem Massengutfrachter »Stellar Banner« handelt es sich um ein vergleichsweise junges Schiff. Der 340 m lange Bulker hat eine Kapazität von 168.500 m³, wurde 2016 von der Werft Hyundai Heavy Industries gebaut und fährt unter der Flagge der Marshall Islands. Versicherer ist Britannia, registriert ist der Frachter in Korea.