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Im Wettbewerb der Häfen will bremenports in mehr Nachhaltigkeit, gute Hinterland-Anbindungen und die Binnenschifffahrt investieren. Trotz Corona hält man[ds_preview] an den Planungen fest, sagt Geschäftsführer Robert Howe.

bremenports hat sich selbst der Reduzierung der CO2-Emissionen und der Förderung einer nachhaltigen Schifffahrt verschrieben. Das Bonusprogramm für umweltfreundliche Schiffe ist nur ein Baustein. Howe sieht den ökoöogischen Fußabdruck sogar als entscheidenden Wettbewerbsfaktor in den kommenden Jahren. »Es gibt den klaren politischen Auftrag an uns, diesen Weg konsequnt weiterzugehen.« Beim Umschlag, für Jahrzehnte die alles entscheidende Kennziffern in den Häfen, hatten die bremischen Häfen viel Volumen an die Kokurrenz im Westen (Rotterdam, Antwerpen) und im Osten (Hamburg, Danzig) verloren. Dann kam Corona mit weiteren Einbußen, »auch wenn sie nicht so erheblich waren wie an anderen Standorten«, sagt Howe.

Um nicht weiter in Rückstand zu geraten oder im Wettbewerb wieder aufzuholen, muss also weiter in die Hafenanlagen und in die Hinterland-Anbindung investiert werden. Das Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) hatte den bremischen Häfen jüngst ein gutes Zeugnis ausgestellt. Danach ging zwar Volumen im Container-Transshipment verloren, die Transporte ins Hinterland aber konnten in den vergangenen Jahren um 300.000 TEU auf 2,6 Mio. TEU gesteigert werden. Unter anderem nahmen Transporte nach Nordrhein-Westfalen, traditionell stark auf die Westhäfen ausgerichtet, um 37% zu.

»Verlässliche und auch umweltfreundliche Transporte ins Hinterland sind eine unserer Stärken«, sagt Howe. Der Bahnanteil sei mit 50% bei Containern und rund 80% bei Fahrzeugen heute schon höher als in jedem anderen Hafen an der Nordrange. Auf rund 1Mrd. € schätzt Howe den Geldbedarf für die kommenden 15–20 Jahre, das ist kaum weniger als im gleichen Zeitraum davor. »Wir werden weiter in unsere Anlagen, in die Hafenbahn und in Projekte investieren, die helfen, die CO2-Bilanz zu verbessern und ein »smart grid« im Hafen zu schaffen.

Die Binennschifffahrt fristet aus Sicht von Howe zu sehr ein Schattendasein, obwohl Bremen zu den Top 10 der deutschen Binnenhäfen gehört und dieser Verkehrsträger für »grüne« Transporte geeignet sei wie kaum ein anderer. »Da gibt es noch ganz viel Potenzial.« Landstromanschlüsse wurden bereits installiert, weitere sollen demnächst folgen. Der Verkehrsträger komme als Alternative nur in Frage, wenn die Kunden auf verlässliche Angebote bauen könnten. Mehr noch sieht Howe aber den Bund, nicht nur beim Ausbau der Weser. »Wir brauchen Programme, nicht nur für die Antriebstechnik und die Infrastruktur, sondern auch für die Schifffahrt selbst.«