Die japanische maritime Industrie ist mal wieder mit einem innovativen Schiffsentwurf an die Öffentlichkeit gegangen. Mehr noch: Aus einem Konzept[ds_preview] wurde jetzt ein konkreter Auftrag.

Die Reederei Asahi Tanker hat zwei der weltweit ersten emissionsfreien, vollständig elektrisch angetriebenen Neubauten bestellt. Sie werden das vom Projekt e5Lab entwickelte »e5 Tanker«-Design übernehmen. Es geht um einen vollständig von Lithium-Ionen-Batterien mit großer Kapazität geleisteten Antrieb.

Das geplante Einsatzgebiet ist die Bucht von Tokio. In der Region um die japanische Hauptstadt sollen die beiden Neubauten als Bunkerschiffe Verwendung finden. Darüber hinaus könnte ihnen eine wichtige Rolle bei Notfällen an Land zukommen. Denn sie sollen Teil der Versorgungskette bei Katastrophen sein, indem sie die Energie ihrer Batterien gegebenenfalls zur Notstromversorgung zur Verfügung stellen.

Der Konzern Kawasaki Heavy Industries tritt als als Systemintegrator auf. Beide Schiffe werden in Japan gebaut, die erste Einheit auf der Werft Koa Sangyou, die zweite bei Imura Zosen. Abgeliefert werden sollen sie im März 2022 beziehungsweise 2023.

Asahi Tanker hatte das Konzept bereits im Januar 2019 vorgestellt und Ende März dieses Jahres die Werften für die Neubauten ausgewählt.

Das »e5-Konsortium« zur Förderung emissionsfreier Elektroschiffe wurde von Asahi Tanker, dem Raffineriebetreiber Idemitsu Kosan, Exeno Yamamizu Corporation, Mitsui O.S.K. Lines (MOL), Tokyo Marine & Nichido Fire Insurance, Tokyo Electric Power Company und Mitsubishi Corporation gegründet.

Die beiden jetzt bestellten Tanker würden dank ihrem vollelektrischen Energiesystem null Emissionen von CO2, NOx, SOx und Partikeln ausstoßen, heißt es seitens der Partner. Darüber hinaus sollen sie durch die Reduzierung von Lärm und Vibrationen eine komfortablere Arbeitsumgebung für die Besatzungsmitglieder schaffen und die Lärmbelastung in der Bucht und ihrer Umgebung begrenzen.

Der Einsatz verschiedener automatisierter Instrumente und digitaler Werkzeuge, einschließlich Internet der Dinge (IoT), soll die Arbeitsbelastung der Besatzung an Bord reduzieren und die Betriebseffizienz des Schiffes erhöhen.