Kiellegung mit Abstand bei der FSG: Simone Lange, Flensburgs Oberbürgermeisterin, Philipp Maracke, FSG-Geschäftsführer, Klaus Müller, Projektleiter der Klassifikationsgesellschaft, und Thomas Jansen, FSG-Betriebsratsvorsitzender (v.l.). © FSG

Unmittelbar vor dem Jahreswechsel hat die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) mit der Fertigung einer RoRo-Fähre begonnen. Es ist der erste Auftrag nach der Restrukturierung und dem Neustart der Werft im September. Künftig soll der Marineschiffbau an der Flensburger Förde stärker in den Fokus rücken.

Das erste, mehr als 50 t schwere [ds_preview]Rumpfsegment des Neubaus Nr. 782 wurde an Arbeitsstation 8 per Kran auf eine Pallung – eine Tragevorrichtung beim Schiffbau – gesenkt. Dem maritimen Brauch gemäß befand sich auf der Pallung eine 1€-Münze als Glücksbringer für die zu bauende RoRo-Fähre, die für IVP Ship Invest bestimmt ist, einem Unternehmen von Lars Windhorst, Gründer der Tennor Holding. Im April 2022 soll der 210 m lange Neubau fertiggestellt sein. Zusätzlich platziert der Kunde eine Option für ein zweites Schiff. Der Auftrag hat ein Gesamtvolumen von 140 Mio. €.

Die Kiellegung wurde vorgenommen von Philipp Maracke, CEO der FSG, Klaus Müller, Projektleiter dieses Neubauvorhabens bei der Klassifikationsgesellschaft DNV GL, Thomas Jansen, Vorsitzender des FSG-Betriebsrats, und Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange.

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»Das Schiffbauprojekt ist auch bedeutend für unsere 380 Mitarbeiter, die nun wieder das tun, was sie am besten können: hocheffiziente Schiffe bauen!«, sagt Werftchef Maracke. Dass es sich um ein bewährtes Design handelt, sei von besonderem Vorteil sowohl für den Besteller als auch für die FSG: »Wir kennen uns mit dem Bau des von der uns entwickelten und bereits mehrfach gebauten RoRo-Typs 4100 sehr gut aus, das erleichtert das Hochfahren der Werft außerordentlich«, so die Flensburger. Erstmals würden auch Auszubildende aus dem 3. Lehrjahr operativ beim Bau eingesetzt. Insgesamt erlernten zurzeit 36 junge Menschen acht unterschiedliche Berufe bei der FSG, so der Schiffbaubetrieb.

Marineschiffbau wird verstärkt angegangen

Für ihre Zukunft hat sich die FSG noch ein weiteres Ziel gesetzt: »Die Werft wird sich künftig diversifizieren, und wir werden als verlässlicher Partner der Deutschen Marine sowie im internationalen Marineschiffbau verstärkt wirken«, kündigt Maracke an. Dazu könne an frühere Projekte anknüpfen, denn die FSG habe weiterhin einen guten Ruf als Marinewerft, auch wenn in den vergangenen Jahren Handelsschiffe in Flensburg gebaut worden seien. Ferner wolle man das Thema Emissionsfreiheit besetzen und so ökologische und ökonomische Marktführerschaft im Spezialschiffbau erreichen, erklärt der FSG-Geschäftsführer.