Die Containerverluste an Bord des japanischen Großcontainerschiffs »ONE Apus« Ende November stellen nach Einschätzung von Experten den größten Ladungsschaden in der Geschichte der Containerschifffahrt dar – abgesehen von Totalverlusten.
[ds_preview]Die Sachverständigenfirma WK Webster schätzt das Ausmaß auf mindestens 200 Mio. $. Das 14.000-TEU-Schiff, das durch NYK Shipmanagement bereedert wird, verlor auf der Reise von Fernost nach Nordamerika in schwerer See 1.816 Container. WK Webster schätzt auf Basis von Luftbildaufnahmen, dass zusätzlich weitere rund 2.250 Deckscontainer an Bord in Mitleidenschaft gezogen wurden. Da es sich bei der Mehrzahl um 40-Fuß-Container handele, sei eine Gesamtkapazität von bis 4.500TEU betroffen, so die Experten. Die Regulierung des Schadens sowie die technische Ursachenforschung dürften so kompliziert wie in keinem vergleichbaren Fall vorher sein, warnte die britische Kanzlei Clyde & Co. In Fachkreisen wird davon ausgegangen, dass die Ladungssicherungsvorschriften in der Containerschifffahrt generell auf den Prüfstand kommen. Abzuwarten bleibt noch, ob der Eigner des Schiffs – die japanische Gesellschaft Chidori Ship Holding – Havarie-grosse erklärt. Dann müssten sich die Ladungseigner und ihre Versicherer an den Kosten für die Rettung von Schiff und Ladung aus einer gemeinsamen Gefahr beteiligen.