Die Kieler Werft German Naval Yards trennt sich von gut einem Viertel ihrer Mitarbeiter. Grund ist die wirtschaftliche Situation, die sich durch Corona deutlich verschlechtert hat.
134 der rund 500 Mitarbeiter [ds_preview]sollen für acht bis zwölf Monate in eine Transfergesellschaft wechseln, wie die Werft mitteilt. Alle Betroffenen erhalten demnach eine Abfindung. Mehr als 40 von ihnen sollen zudem ein Angebot für den Übergang zur Rente erhalten. Nach Angaben der Werft sollen Mitarbeiter, die in die Transfergesellschaft wechseln, ein Rückkehrrecht erhalten, sollte in dieser Zeit ein Großauftrag akquiriert werden können.
Geschäftsführung, Betriebsrat und Gewerkschaft hätten sich auf einen Sozialtarifvertrag verständigt. Teil der Vereinbarung sind demnach ein verbindlicher dreijähriger Investitionsplan und ein Weiterbildungspaket. Für Jörg Herwig, Geschäftsführer bei GNYK, schafft die Einigung »das Fundament für die Sicherung des Standortes.« Laut dem Betriebsrats-Vorsitzenden Ramon Santorum seien in den Gesprächen Verbesserungen gegenüber den ursprünglichen Plänen erreicht worden. Zunächst hatten 200 der zuletzt rund 500 Jobs auf der Kippe gestanden.
In der Coronakrise seien Aufträge storniert worden, hieß es bereits im vergangenen Herbst auf Nachfrage der HANSA. Umsatzeinbußen waren die Folge. »Daher müssen wir das Unternehmen neu aufstellen, um das Überleben der Werft zu sichern«, sagte damals ein Werftsprecher. Bei Nobiskrug war bereits zuvor ein Stellenabbau erfolgt.
Beide Werften – German Naval Yards und Nobiskrug in Rendsburg – gehören zur internationalen Schiffbaugruppe Prininvest von Iskandar Safa, einem französischen Geschäftsmann libanesischer Herkunft.