Torben Waalkes, DHL
Torben Waalkes (© DHL)

Ein zentrales Team übernimmt das Vessel Chartering und die Buchungen für Schwergut beim zweitgrößten Seefrachtspediteur DHL.

Die Projektlogistiksparte[ds_preview] des Speditionskonzerns DHL Global Forwarding hat die Befrachtung für Projektgut und Breakbulk neu organisiert. So ist die Verantwortung für Komplett- und Teil-Chartern von Schiffen in einem zentralen Team unter Leitung von Torben Waalkes als Global Head of Marine Chartering mit Sitz in Hamburg gebündelt worden.

Der Schifffahrtsexperte, der Ende 2019 zur Division »Industrial Projects« bei DHL Global Forwarding wechselte, leitet inzwischen ein achtköpfiges Team weltweit. Neben dem Global Chartering Centre in Hamburg sind die Mitarbeiter auf sechs regionale Chartering-Zentren aufgeteilt: Kopenhagen (Europa), Houston (Americas), Istanbul (Med/Africa), Dubai (Middle East/India), Singapur (Südostasien) und Shanghai (Fernost). Die Zentralisierung des Chartering habe sich als Prozess über die vergangenen zwölf Monate gezogen, erklärte ein DHL-Sprecher gegenüber der HANSA.

Global Head Torben Waalkes arbeitete vor seinem Wechsel zu DHL unter anderem für Poulsen Shipping, Combi Lift, Beluga und Hamburg Bulk Carriers. Relativ neu im Unternehmen ist auch Scott Krantzcke, Regional Chartering Manager in Houston. Er war bis Mitte vergangenen Jahres Leiter der Sparte Ocean Chartering & Marine Services bei der Spedition Agility.

Tim Scharwath, DHL-Vorstand für DHL Global Forwarding, äußerte sich gestern auf der Jahresbilanzpressekonferenz des Konzerns zuversichtlich in Bezug auf das Projektgeschäft. »Wir gehen davon aus, dass die Projekte, die im vergangenen Jahr verschoben oder nicht im geplanten Umfang ausgeführt wurden, zurückkommen.« 2020 war das Ergebnis von DHL Global Forwarding im Bereich Industrial Projects um 14,8% gesunken. 2019 sei allerdings auch ein Rekordjahr in dem Segment gewesen, hieß es.

Für das größere General Cargo-Segment (allgemeine See- und Luftfracht) strebt DHL – Nummer 2 weltweit in der Seefrachtspedition nach Kühne + Nagel – dieses Jahr die vollständige Implementierung seiner neuen Transportmanagementsoftware an. »In der Seefracht haben wir gute Fortschritte gemacht. Das muss nun auch noch in der Luftfracht geschehen«, kündigte Scharwath an. Im Anschluss daran werde DHL Global Forwarding für weitere Fusionen und Übernahmen (M&A) im See- und Luftfrachtgeschäft gerüstet sein, »konkrete Pläne haben wir aber noch nicht«, so der Vorstand.

Dank dem florierenden Luftfrachtgeschäft konnte DHL Global Forwarding das Ergebnis (EBIT) im vergangenen Jahr um 13% auf 590 Mio. € verbessern. In der Seefracht blieb die Entwicklung aber unter den Erwartungen: Das Ladungsaufkommen für die Gruppe sank um 11% auf 2,86 Mio. TEU. Der Umsatz durch Seefracht ging um 4,5% zurück, das Bruttoergebnis um 1,5%. (mph)