Ever Given, Havarie
via Twitter / Marcel Dirsus
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Der Containerfrachter »Ever Given« versperrt weiter den Suezkanal. Alle Bergungsversuche blieben bislang erfolglos. Das Schiff hatte 2019 in Hamburg schon einmal Schlagzeilen gemacht.

Das von Evergreen Marine [ds_preview]betriebene Containerschiff (20.388 TEU) war in einem Sandsturm vom Kurs abgekommen und hat sich im Kanal quergestellt. Alle Versuche, das Schiff während der Nacht wieder flott zu machen, sind gescheitert, teilte Maersk in einer Mitteilung an die Kunden mit. Heute morgen soll weitergearbeitet werden.

Die 400 m lange und breite Schiff war am Mittwoch Morgen in einem einspurigen Kanalabschnitt 6 sm nördlich der Hafenstadt Suez auf Grund gelaufen. Schlepper und Bagger versuchen seitdem, das Schiff freizubekommen. Das könnte laut Experten insgesamt zwei Tage dauern.

Allein bei Maersk sind sieben Containerschiffe betroffen, die den Suezkanal nord- oder südwärts passieren wollten. Insgesamt sind 150 Schiffe an der Weiterfahrt gehindert. Die Havarie trifft den Seeverkehr zur Unzeit. Durch Engpässe in einigen wichtigen Häfen weltweit, insbesondere in den USA, sind die Lieferketten ohnehin aufs Äußerste angespannt. Nun drohen weitere Verzögerungen.

Die »Ever Given« wird von der Hamburger Reederei Bernhard Schulte (BSM) bereedert. Man arbeite gemeinsam mit allen Beteiligten unter Hochdruck daran, dass Schiff flott und den Suezkanal wieder frei zu bekommen, heißt es in einer Mitteilung. Entgegen früheren Vermutungen habe es keine technischen Probleme an Bord gegeben. Die Havarie sei demnach durch den starken Windeinfall ausgelöst worden.

Das Schiff hatte schon einmal Schlagzeilen gemacht. Bei der Ausfahrt aus dem Hamburger Hafen hatte der Kapitän im Februar 2019 die Anweisungen des Lotsen missachtet und die Hadag-Fähre »Finkenwerder« sowie den Anleger Blankenese gestreift und schwer beschädigt.

Finkenwerder, Kollision, Hadag, Fähre, Ever Given, Großcontainerschiff