MV Werften, Siemens, Landstrom
Foto: MV Werften

Gerade noch wurde auf den MV Werften die Ablieferung der »Crystal Endeavour« gefeiert, doch nun müssen die ersten Werftarbeiter gehen. Es fehlt an Aufträgen.

Derzeit wird in Wismar [ds_preview]nur noch an dem Kreuzfahrtschiff »Global 1« gebaut. Begonnen wurde zwar auch der Bau der »Global 2«, mit Ausbruch der Corona-Pandemie jedoch gestoppt. Die Finanzierung ist noch nicht gesichert, nötig wären weitere Staatshilfen. Neue Aufträge sind derzeit nicht in Sicht.

Als Teil des Sanierungsplans für die MV Werften beginnt jetzt der angekündigte Stellenabbau. Zunächst sind 650 Mitarbeiter betroffen, die zum 1. August in eine Transfergesellschaft wechseln sollen. Für die anderen rund 2.000 Beschäftigten in Stralsund, Rostock und Wismar soll bis Ende des Jahres das Kurzarbeitergeld weiter gezahlt werden, berichtet der NDR.

Der Jobabbau war Voraussetzung für die Hilfen aus dem Corona-Rettungsschirm des Bundes in Höhe von rund 300 Mio. € an die zur Genting Gruppe gehörende Werftengruppe. Es könnte noch schlimmer kommen: Gibt es bis zum Jahresende keine neue Aufträge für die MV-Werften, »ist nach derzeitigem Stand die Einstellung des operativen Betriebs in Aussicht genommen«, zitiert der NDR aus dem im Intranet veröffentlichten Sozialplan. Zum 1. Februar würden dann mehr als 1.000 Beschäftigte in Transfergesellschaften wechseln. In einem Jahr, am 1. Juli 2022, würde es dann alle verbliebenen Beschäftigte treffen – es wäre das endgültige Aus für die MV Werften.

Im Sog der Probleme bei den MV Werften kämpft auch die zur Gruppe gehörende Lloyd Werft in Bremerhaven ums Überleben. Genting will das Traditionsunternehmen verkaufen oder zum Jahresende schließen. Die Rönner-Gruppe hatte zwar Interesse bekundet, bislang konnte jedoch keine Einigung erzielt werden.