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Giuseppe Bono (© Fincantieri)
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Der italienische Schiffbaukonzern Fincantieri verzeichnet im ersten Halbjahr 2021 ein Umsatzwachstum um 28 %. Das Auftragsbuch ist bis mindestens 2029 gefüllt.

Die Umsatzerlöse in Höhe von[ds_preview] 3.026 Mio. € bedeuten einen Anstieg um 28 % gegenüber dem 1. Halbjahr 2020 (2.369 Mio. €). Prognostitziert hatte Fincantieri zuvor ein einen Umsatzanstieg um über 25%. Das EBITDA in Höhe von 219 Mio. € liegt 84% über dem Wert der ersten Jahreshälfte 2019, die EBITDA-Marge beträgt 7,2% gegenüber 5,0% im H1 2020.

Am Ende steht ein positives Nettoergebnis in Höhe von 7 Mio. €. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte die italienische Schiffbaugruppe noch einen Verlust von 137 Mio. € eingefahren. Das bereinigte Nettoergebnis gibt Fincantieri mit 49 Mio. € an, hierbei sind  asbestbedingte (29 Mio. €) und Covid-19-bedingte (22 Mio. €) außerordentliche Posten herausgerechnet.

Die Nettoverschuldung liegt nun bei 1.617 Mio. € gegenüber 1.062 Mio. € zum 31. Dezember 2020. Das sei im Einklang mit dem Produktionsprogramm und dem Ablieferungszeitplan, heißt es. Drei Kreuzfahrtschiffe wurden im Juli für einen Gesamtbetrag von ca. 1,5 Mrd. € abgeliefert.

Derzeit hat der Konzern einen Gesamtauftragsbestand von 111 Schiffen im Wert von 37 Mrd. €, das entspricht dem 7,1-fachen des Umsatzes für 2020. Fest im Auftragsbestand sind dabei 27,6 Mrd. € mit 93 Schiffen, die bis 2029 abgeliefert werden sollen, hinzu kommt ein »weicher Auftragsbestand« von rund 9,4 Mrd. €.

»Stolz auf unsere weltweite Führungsposition im Segment der Überwasserschiffe«

CEO Giuseppe Bono: »In Anbetracht der strengen Protokolle, die zur Bewältigung der Pandemie eingeführt wurden, vor allem das Impfprogramm, wünschen wir uns, unsere schnelle Erholung zu bestätigen. Dies zeigen die Fakten, die wir heute vorgelegt haben, sowohl in Bezug auf die Finanzergebnisse als auch auf die hervorragende Leistung im Marinebereich, in dem wir stolz auf unsere weltweite Führungsposition im Segment der Überwasserschiffe sind, zusammen mit unserer bekannten führenden Rolle in der Kreuzfahrtindustrie.«

Im ersten Halbjahr lieferten die Fincantieri-Werften sieben Schiffe ab, sechs Kreuzfahrtschiffe sollen im zweiten Halbjahr 2021 abgeliefert werden. Zudem wurde der Konzern als als Hauptauftragnehmer für die Lieferung von sechs Fregatten der FREMM-Klasse an die indonesische Marine ausgewählt. Der US-Ableger Fincantieri Marinette Marine konnte den Auftrag für eine zweite Einheit der FFG-62 für die der US Navy sichern. Im Bereich Infrastruktur hat Fincnatieri den Vertrag über den Bau eines Kreuzfahrtterminals für MSC in Port Miami (USA) unterzeichnet. Die norwegische Tochter Vard konnte den Auftrag für den Bau des Wohn-Yacht-Liners »Somnio« hereinholen.

Die weiteren Aktivitäten zeigen die Diversifizierung der Gruppe. So läuft bei Fincantieri NexTech eine Zusammenarbeit mit Autostrade Tech und IBM zur Entwicklung eines prädiktiven Infrastruktur-Überwachungssystems. Mit Enel X wurde die Entwicklung und das Management von »Hafeninfrastrukturen der nächsten Generation« mit geringen Umweltauswirkungen und strombetriebenen Lösungen für die Bodenlogistik vereinbart (Landstrom). Zu den strategischen Initiativen gehört auch die Produktion von Lithium-Ionen-Batterien durch das neu gegründete Unternehmen Power4Future.