Elmar Bornkessel übergibt das Kommando an Fregattenkapitän Tilmann von der Lühe © Bundeswehr/ Leon Rodewald
Elmar Bornkessel übergibt das Kommando an Fregattenkapitän Tilmann von der Lühe © Bundeswehr/ Leon Rodewald

Die »Delta«-Besatzung der im März 2020 an die Bundesmarine abgelieferten Fregatte »Nordrhein-Westfalen« bekommt einen neuen Kommandeur.

Am kommenden Donnerstag wird der Kommandeur des 4. Fregattengeschwaders, Kapitän zur See Dirk Jacobus (52), das Kommando über die F125-Besatzung »Delta« von Fregattenkapitän El[ds_preview]mar Bornkessel (45) an Fregattenkapitän Tilmann von der Lühe (42) an Bord der Fregatte »Nordrhein-Westfalen« übergeben.

Fregattenkapitän Bornkessel hatte das Kommando über die Besatzung F125 »Delta« im Oktober 2018 übernommen. »Nach über drei Jahren als Kommandant der Besatzung ›Delta‹ kann ich mit großer Zufriedenheit und ein wenig Stolz auf eine sehr erfüllende Zeit zurückblicken. Mit der Indienststellung der Fregatte ›Sachsen-Anhalt‹ und dem erfolgreichen Abschluss der Einsatzausbildung GOST ragen zwei Ereignisse natürlicher heraus. Daneben konnten wir während der Teilnahme an den Maritimen Tagen 2021 in Bremerhaven den Bundespräsidenten an Bord begrüßen, für meine Besatzung und mich ein unvergessliches Erlebnis«, so der scheidende Kommandant.

Das »German Operational Sea Training«, kurz GOST, dient der Einsatzzertifizierung einer Besatzung der Deutschen Marine nach einem Werftaufenthalt ihres Schiffes. Fregattenkapitän Bornkessel wird in Zukunft als Grundsatzdezernent in der Deutschen Militärischen Vertretung im NATO-Hauptquartier in Brüssel tätig sein.

»Nordrhein-Westfalen«

Die »Nordrhein-Westfalen« ist das zweite von vier Schiffen der Klasse F125, die unter der Federführung von Thyssenkrupp Marine Systems für die Deutsche Marine gebaut werden. Das Typschiff der Fregattenklasse F125, die »Baden-Württemberg«, wurde Ende April 2019 übergeben und im Juni 2019 in Dienst gestellt. Die Ablieferung der »Sachsen-Anhalt« erfolgte im Mai dieses Jahres. Die Übergabe des vierten Schiffes, der »Rheinland-Pfalz« ist für das erste Qurtal 2022 geplant.

Durch die Umsetzung des Konzeptes der Intensivnutzung können die Schiffe der Klasse F125 bis zu zwei Jahre in ihrem Einsatzgebiet bleiben. So kann die Anzahl der sonst sehr langen Transitfahrten erheblich reduziert werden. Die von Grund auf neu konzipierten Schiffe weisen den Angaben zufolge mit ihren komplexen Systemen und rund 28.000 Messstellen einen sehr hohen Automatisierungsgrad auf. Dadurch konnte die Besatzungsstärke im Vergleich zu vorherigen Fregattenklassen etwa halbiert werden.

Die 149 m langen und 18 m breiten Schiffe erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 26 kn. Bis zu 190 Personen finden an Bord der Fregatten Platz. Zu ihren Aufgaben gehören die Landes- und Bündnisverteidigung insbesondere bei der Konfliktverhütung und Krisenbewältigung sowie Eingreif- und Stabilisierungsoperationen im internationalen Rahmen. Neben der Fähigkeit zur Bekämpfung von Zielen an Land und auf dem Wasser, verfügen sie zudem über Flugabwehrsysteme und speziell für die U-Boot-Jagd ausgerüstete Hubschrauber.

Fertigung im Verbund

Die ARGE F125 setzt sich aus Thyssenkrupp Marine Systems als dem federführenden Unternehmen und der Bremer Fr. Lürssen Werft zusammen. Die Fertigung der Vorschiffe mit entsprechender Vorausrüstung erfolgte auf den Werftstandorten der Lürssen-Gruppe in Bremen und Wolgast. Die Fertigung der Hinterschiffe, der Zusammenbau der Schiffshälften, die weitere Endausrüstung, sowie die Inbetriebnahmen und Erprobungen erfolgten unter Leitung von Thyssenkrupp Marine Systems auf der Hamburger Werft Blohm+Voss.