Wie andere Verlader in den USA oder in China geht nun auch der deutsche Lebensmittel-Discounter Lidl unter die Transporteure und will sogar eigene Schiffe kaufen.[ds_preview]

Der Lebensmitteleinzelhändler kauft laut Medienberichten eigene Container-Schiffe, um seine Lieferketten absichern und sicherstellen, dass möglichst alle Waren immer in den Filialen verfügbar sind. Dafür hat Lidl beim europäischen Markenamt ein eigenes Schifffahrtsunternehmen unter dem Namen Tailwind Shipping Lines angemeldet. Neben Seefracht soll auch Luftfracht transportiert werden.

»Ziel ist, das gestiegene Volumen von unterschiedlichen Produktionsstätten langfristig in Teilen flexibler managen zu können«, wird Lidl-Logistik-Vorstand Wolf Tiedemann zitiert. Dies sei auch eine Reaktion auf die Verwerfungen auf den internationalen Frachtmärkten mit zuletzt exorbitant hohen Frachtraten. Auch andere Händler wie Walmart oder Ikea hatten zuvor bereits Schiffe auf eigene Rechnung gechartert, allerdings nicht gekauft.

Zunächst habe Lidl den Angaben zufolge versucht, eine Beteiligung an einem Reeder zu erlangen, jedoch vergeblich. Stattdessen werden nun eigene Schiffe gekauft. Wie viele es werden sollen, wurde bislang nicht gesagt. Vermutliche geht es um eine überschaubare Zahl. Dem Vernehmen nach liegt das wöchentliche Transportvolumen bei 400 bis 500 TEU.