Der deutsche Lebensmittel-Discounter Lidl greift für seine eigene Container-Linie zwischen Fernost und Europa auf Tonnage aus Deutschland zurück. [ds_preview]
Erst in der vergangenen Woche hatte Lidl die Gründung einer eigenen Reederei »Tailwind Shipping Lines« bekannt gegeben. Mit in Eigenregie disponierten Schiffen will der Discounter eigenen Angaben zufolge Lieferengpässe umgehen und wichtige Güter rechtzeitig in die Supermärkte bringen.
Dafür greift Tailwind auf aus Deutschland stammende Tonnage zurück. Von der Hamburger Reederei Peter Döhle wird ein erstes Schiff gekauft, also auf die eigene Bilanz genommen. Dem Vernehmen nach handelt es sich um den Wide Beam »Talassa« (Baujahr 2005), mit 5.527 TEU der größte von insgesamt vier Frachtern, der bei Lidl zum Einsatz kommen sollen.
Drei weitere hat sich das Unternehmen über Charterverträge gesichert. Dabei handelt es sich um die beiden 2016 gebauten Panamax-Schwesterschiffe »Wiking« und »Jadrana« mit einer Kapazität von jeweils 4.957 TEU. Die »Wiking« kommt von der Reederei Tamke aus Jork, die »Jadrana gehört ebenfalls Peter Döhle.
Viertes Schiff ist die 2013 gebaute »Merkur Ocean« der Bremer Reederei F.A. Vinnen mit einer Kapazität von 3.868 TEU. Laut dem Branchendienst Alphaliner beträgt die Charterdauer zunächst 48 Monate. Die derzeit noch laufenden Verträge enden demnach im Frühsommer, so dass Lidl anschließend starten könnte.