Im Zuge der Russland-Sanktionen meldet die russisch-kontrollierte Amsterdam Trade Bank Insolvenz an. Sie verfügt auch über ein bedeutendes Schiffskreditportfolio.
Bei der in den Niederlanden ansässigen Bank, gegründet 1994, handelt es sich um eine auf Transportfinanzierungen spezialisierte Tochter der russischen Alpha Bank. Nach Angaben der niederländischen Zentralbank DNB hat sie am vergangenen Freitag die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens angemeldet.
Grund sind den Angaben zufolge die wegen des Ukraine-Krieges verhängten Sanktionen gegen Russland, die sich auch gegen etliche Geldinstitute und vermeintliche Unterstützer von Kreml-Chef Wladimir Putin richten. Dazu zählt auch die Alpha Bank, hinter der der russisch-israelische Milliardär Mikhail Fridman mit mindestens 25% der Anteile stehen soll.
»Die Sanktionen des Vereinigten Königreichs und der USA haben zu operativen Schwierigkeiten geführt, da die meisten Geschäftspartner von ATB, darunter Banken und Infrastrukturanbieter, Schwierigkeiten haben, ATB weiterhin zu unterstützen«, heißt es in einem Statement auf der Webseite der ATB.
Betroffen sind auch etliche Schifffahrtskunden. Petrofin listet die Alpha Bank in den Top 40 der globalen Schiffsfinanzierung auf. Das Kreditportfolio umfasste zuletzt 2,85 Mrd. $ (2021). Auf die ATB sollen 1,2 Mrd. $ entfallen, finanziert wurden Schiffe quer durch alle Segmente, vor allem Tanker. Laut Medienberichten waren Versuche gescheitert, die ATB zu verkaufen.
Laut Reuters greift bis zu einer Summe von 100.000 € für alle Kunden der niederländische Einlagensicherungsschutz. Unter den 23.000 Kunden sollen 6.000 aus Deutschland stammen.