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Der nach eigenen Angaben weltweit führende Schiffsausrüster Wrist Ship Supply erwartet längere Auswirkungen von Lieferkettenproblemen, Ukraine-Krieg und Preissteigerungen auf das Geschäft der Belieferung von Schiffen mit Nahrungsmitteln, Verbrauchsgütern und Ersatzteilen.[ds_preview]

Die Schifffahrts- und Schiffsversorgungsbranche sei wie die meisten Branchen auf dem Weltmarkt durch unsichere Marktbedingungen und Volatilität gekennzeichnet, so Wrist in einer Mitteilung: »Die Auswirkungen von Covid-19 und der russische Einmarsch in der Ukraine haben einen radikalen inflationären Einfluss auf die Rohstoffpreise und die allgemeinen Marktbedingungen.« Konkret geht es um Preissteigerungen bei den wichtigsten Rohstoffen, hohe Frachtraten, Lieferkettenprobleme, Arbeitskräftemangel, längere Lieferzeiten und Verzögerungen in den großen Häfen.

Die Frachtraten dürften nach Einschätzung von Wrist bis 2022 aufgrund steigender Treibstoffpreise und Engpässe in der Versorgungskette auf hohem Niveau bleiben. Auch die Kosten für Luftfracht sind aufgrund geringerer Kapazitäten, anderer Routenführung und steigender Treibstoffpreise gestiegen.

Die Rohölpreise sind durch den Einmarsch Russlands in der Ukraine, die Sanktionen gegen Russland und die angespannte Marktlage auf historische Höchststände gestiegen. »Die hohen Energiepreise werden an die Industrie und die Verbraucher weitergegeben und tragen somit zur Verteuerung praktisch aller Waren bei, was die Inflationserwartungen weiter anheizt«, so Wrist.

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Dem CRB-Index zufolge steigen die Rohstoffpreise und damit auch das Preisniveau für Lebensmittel und Vorräte.

»Kurzfristig sehen wir keine größeren Engpässe bei den Vorräten voraus, da unsere bestehenden Verträge von unseren Lieferanten immer noch eingehalten werden, wobei Großabnehmern hohe Priorität eingeräumt wird. Diese Situation kann sich jedoch aufgrund der Volatilität jederzeit ändern. Wir untersuchen ständig alternative Lieferanten, da die Versorgung längerfristig unter Druck geraten könnte. In letzter Zeit haben sich mehrere Lieferanten auf höhere Gewalt berufen, um sich von ihren vertraglichen Verpflichtungen zu befreien, und die Preise mit sofortiger oder zweiwöchiger Wirkung erhöht«, so der Schiffsauarüster.

Laut FAO-Lebensmittelpreisindex werden die Lebensmittelpreise im Jahr 2022 voraussichtlich um 5–6 % steigen. Die Lebensmittelpreise sind von Januar 2022 bis zum 4. März 2022 um 3,9 % gestiegen, was ein neues Allzeithoch darstellt und den bisherigen Höchststand vom Februar 2011 übertrifft.

»Aufgrund der Inflationseffekte und der prognostizierten Preissteigerungen bei Lebensmitteln erwarten wir, dass die Preise der Vorsorgekategorien kurzfristig deutlich steigen werden«, so Wrist. Man wolle versuchen, die Preiserhöhungen zu begrenzen, Kunden sollten aber mit »außerordentlichen Preiserhöhungen« für Fleisch, Milchprodukte, Nudeln, Mehl und Backwaren sowie Kaffee und Tee rechnen.

Kurzfristig sieht der Schiffsausrüster keine Engpässe bei technischen Verbrauchsgütern und Vorräten. Diese Situation könne sich jedoch aufgrund der Volatilität jederzeit ändern.

Der erhebliche Anstieg der Öl- und Gaspreise schlage sich aber in einer höheren Inflation nieder und wirke sich auf die Rohstoff-, Transport-, Energie- und Produktionskosten aus. Aufgrund der inflationären Auswirkungen erwartet Wrist, dass die Preise von Warengruppen wie Küchenutensilien, Deck-Equipment, Petroleumprodukte, Metalle sowie Rohre und Fittings »kurzfristig erheblich steigen« werden.