AIDAvita
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Mit der »AIDAvita« sind bereits drei ehemalige Schiffe aus der »Kussmund«-Flotte von Aida Cruises verkauft. Im Herbst folgt die »AIDAaura«.

Beta Marine, ein neu gegründetes und auf den Marshallinseln registriertes Unternehmen, ist nun der neue Eigentümer der ehemaligen »AIDAvita« (42.300 BRZ) von AIDA Cruises, ein Tochterunternehmen des weltgrößten Kreuzfahrtkonzerns Carnival Corp. Das schon seit mehreren Monaten im estnischen Hafen von Tallinn aufliegende Schiff stand seit dem letzten Sommer zum Verkauf. Nun erfolgte aber im internationalen Schiffsregister ein Eigentümerwechsel des im Jahr 2002 in Wismar erbauten Schiffes. Es führt künftig die Flagge von Liberia und den neuen Namen »Avitak«.

In der Branche ist derzeit unklar, wer hinter Beta Marine steht. Verschiedene Fachmagazine berichten darüber, dass eine türkische Crewing-Agentur neues Personal für die »Avitak« gesucht hat. Zudem sollen Liegeplätze im griechischen Kreuzfahrthafen von Piräus ab dem Sommer reserviert worden sein.

Das 203 m lange Kreuzfahrtschiff mit einer Kapazität für 1.270 Gäste wurde zusammen mit dem ein Jahr jüngeren Schwesterschiff »AIDAaura« auf der damaligen Aker MTW Werft in Wismar erbaut. Vor der Pandemie fuhr das Schiff im Rahmen des »Aida Selection«-Programms auf besonderen Routen, wobei vor allem kleinere Häfen abseits des Massentourismus angesteuert wurden. Der Beginn der weltweiten Corona-Pandemie vor drei Jahren bedeutete dann das Ende für die »AIDAvita« in der Aida-Flotte.

Die ehemalige »AIDAvita« ist das dritte von vier kleineren AIDA-Kreuzfahrtschiffen, die inzwischen ausgesondert werden. Alle weiteren verbleibenden elf Schiffe der Marke sind mehr als doppelt so groß.

Schon im Juni 2021 war die 1996 in Finnland gebaute »AIDAcara« (38.600 BRZ, 1.200 Passagiere) an das russische Kreuzfahrt-Startup Aquilon Shipping verkauft und in »Astoria Grande« umbenannt worden. Im Januar 2022 folgte die 1999 in Frankreich gebaute »AIDAmira« (48.100 BRZ). Sie ging an die neue britische Kreuzfahrtreederei Ambassador Cruise Line, die das Schiff in »Ambition« umbenannte.

»AIDAvita« kommt zur Lloyd Werft

Nach dem Ende eines Chartervertrages als Flüchtlingsschiff im schottischen Hafen von Glasgow Ende des Monats kommt das Schiff in der Karwoche zur Lloyd Werft in Bremerhaven. Wie Ambassador mitteilte, wird das Schiff nicht nur einen neuen Anstrich erhalten, auch die Maschinenanlage und Abgasnachreinigung werden auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Später wird die »Ambition« im britischen Kreuzfahrtmarkt angeboten. Die Ambassador Cruise Line wurde vor rund zwei Jahren von ehemaligen Mitarbeitern der früheren Kreuzfahrtreederei Cruise &  Maritime Voyages (CMV) gegründet worden.

Auch das ein Jahr jüngere Schwesterschiff der »Avitak«, die »AIDAaura« wird demnächst ausgemustert. Ihre Zeit bei Aida endet im September in Bremerhaven. Die »AIDAaura« ist das einzige Schiff aus diesem Quartett von Kreuzfahrtschiffen, das in der Zeit nach der Pandemie wieder eingesetzt wurde.