Nassbagger-Flotte, Greenports, Schute
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Der Bremer Senat will in neue Schiffe für die landeseigene Nassbagger-Flotte anschaffen. Gleichzeitig nimmt man Abschied von LNG.

Damit die bremischen Hafenbecken und Zufahrten allen See- und Binnenschiffen ausreichende Tiefen bieten, müssen diese kontinuierlich von Schlick freigehalten werden. Bremen setzt für den größeren Teil der jährlich anfallenden Sand-Baggermengen auf private Unternehmen. Ergänzend dazu wird eine eigene Nassbagger-Flotte betrieben.[ds_preview]

Diese soll in den kommenden Jahren modernisiert werden. Dazu werden in einem ersten Schritt zwei Spülrohr-Arbeitsschiffe (Wasserinjektionsgeräte) sowie ein Schlickpflug angeschafft. Außerdem soll die Schute »greenports« von LNG auf einen diesel-elektrischen Antrieb umgerüstet werden.

Nach Abschluss der Planung und Vergabe der Bauaufträge sollen die neuen Geräte voraussichtlich Ende 2025/Anfang 2026 in den Einsatz kommen. Angestrebt wird, für die Neubauten Fördermittel einzuwerben, heißt es in einer Mitteilung.

100 Mio. € für Nassbagger-Flotte

Die Pläne für die Erneuerung der Baggereiflotte umfassen perspektivisch bis Ende 2027 den Bau drei weiterer neuer Arbeitsschiffe, darunter einen Greifbagger, eine Klappschute sowie einen Schutensauger sowie die Umrüstung des Schiffs »Hol Blank« auf effizientere Motoren. Die Kosten für die gesamte Flotte liegen voraussichtlich bei rund 100 Mio. €.

Der Senat hat auf der Basis eines Gutachtens zur Erneuerung des Nassbaggerei-Gerätepools insgesamt 5,3 Mio. € für die Planung freigegeben. »Mit der Erneuerung der Flotte wollen wir die Erhaltung der Wassertiefen künftig wesentlich effizienter als bisher betreiben und bei den Arbeitsschiffen perspektivisch emissionsfreie Antriebe einsetzen«, sagte Bremens Häfensenatorin Claudia Schilling.

Das Gutachten empfiehlt, künftig insbesondere vor den Schleusen und an den Stromkajen die sogenannte Wasserinjektions-Baggerung (WI-Baggerung) deutlich zu verstärken und hier den Schwerpunkt der eigenen Nassbagger-Flotte zu setzen.

Der Grund: Insbesondere im Bereich der 5 km langen Containerkaje konnte nachgewiesen werden, dass dort bei einer Intensivierung des eigenen Spüleinsatzes (WI-Gerät) die konventionelle Baggerung durch Laderaumsaugbagger und damit der Aufwand für Drittfirmen maßgeblich reduziert werden konnte.

Durch den erhöhten Einsatz von WI-Geräten an den Stromkajen in Bremerhaven kann zudem erreicht werden, dass die Verbringstellen, die der Bund Bremen zur Verfügung stellt zukünftig deutlich weniger in Anspruch genommen werden müssen, was wiederum eine Kostenreduzierung für die Bremischen Häfen bedeutet.

In den Überseehäfen Bremerhaven fallen pro Jahr rund 250.000 bis 350.000 m³ Schlick an, davon ist die Hälfte kontaminiert. An den Stromkajen Bremerhaven sind es 200.000 bis 300.000 m³/Jahr und im Fischereihafen 50.000 bis 100.000 m³/Jahr.