Die Fähre »Star« der Reederei Tallink Silja erhält eine zweite Zufahrtsebene samt Rampe.
Foto: Tallink Silja/Marco Stampehl
Print Friendly, PDF & Email

Die estnische Fährreederei Tallink hat langfristige Charterverträge für zwei ihrer Schiffe mit Unternehmen in Irland und Kanada unterzeichnet.

Tallink hatte bereits in der jüngeren Vergangenheit Schiffe als vorübergehende Unterkünfte für ukrainische Flüchtlinge oder zu Transportzwecken nach Australien, Kanada oder Marokko verchartert. Insbesondere in den schwierigen Pandemiezeiten, in denen die Passagierzahlen aufgrund der Reisebeschränkungen im Ostseeraum einbrachen und die Reederei zu Entlassungen zwangen, zeigte sich das Verchartern der Schiffe als »gute alternative Einnahmequelle« und »wichtiger Puffer«. [ds_preview]

Die Tallink Grupp besitzt aktuell neun Kreuzfahrtfähren, die unter den Marken Tallink und Silja Line betrieben werden. Außerdem umfasst die Flotte drei schnelle RoPax-Fähren und betreibt ein weiteres derartiges Schiff im Rahmen eines Chartervertrags. Zwei weitere Schiffe der Reederei sind auf den Frachttransport ausgerichtet. Derzeit fahren bereits die Kreuzfahrtfähren »Silja Europa«, »Victoria 1«, »Galaxy« und »Romantika« in Charter für andere Reedereien, ebenso wie die High-Speed-RoPax-Fähre »Superfast IX«.

Die Tallink Grupp unterzeichnete nun einen langfristigen Chartervertrag für das Schiff »Isabelle« mit dem kanadischen Unternehmen Bridgemans Floatel / Bridgemans Services Group. Der Vertrag über die mehrjährige Bareboat-Charter enthält auch eine Kaufoption.

Die unter lettischer Flagge fahrende Isabelle verkehrte vor der Covid-Pandemie auf der Route zwischen Riga und Stockholm. Seit April 2022 beherbergt sie im Rahmen eines Charterabkommens mit der estnischen Regierung etwa 900 ukrainische Flüchtlinge. Ab dem 1. Juli 2023 wir das Schiff an Bridgemans verchartert. Die »Isabelle« wird voraussichtlich zur Renovierung in Tallinn bleiben, bevor sie später in diesem Jahr nach Kanada aufbricht.

YSM Anmelden banner 2023 NEU

»In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass die Vercharterung unserer Schiffe ein wichtiger Bestandteil unseres Geschäftsmodells war und auch in Zukunft sein wird. Und es gibt viele Gründe, warum das Chartern von Schiffen mit langfristigen Verträgen für uns wirtschaftlich sinnvoll ist, und meistens ist es eine Kombination aus den anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheiten, der geringen Nachfrage und Verbrauchervertrauen, der langsamer als erwarteten Erholung der Fahrgastzahlen, dem erheblichen Druck steigender Kosten sowie den daraus resultierenden Lohnerhöhungen aus dem kürzlich unterzeichneten neuen Tarifvertrag«, erklärt der CEO von Tallink, Paavo Nõgene.

Tallink verchartert Shuttle-Fähre nach Irland

Einen weiteren langfristigen Chartervertrag sicherte sich Tallink auch für das Schiff »Star«. Das Schiff wird für 20 Monate verchartert an die Irish Continental Group verchartert mit der Möglichkeit, die Bareboat-Charter um 2+2 Jahre zu verlängern. Auch dieser Vertrag beinhaltet eine Kaufoption.

Das Shuttleschiff Star fährt seit 2007 unter estnischer Flagge auf der Route Tallinn-Helsinki. Mit der »Star« führte Tallink einen neuen Schiffstyp auf der Route Estland-Finnland ein, es folgten die Shuttle-Fähren »Superstar«, »Megastar« und im Dezember 2022 die »MyStar«.

Die »Star« ist ab dem 5. Mai 2023 an die Irish Continental Group verchartert, die mit dem Schiff voraussichtlich Transportdienste zwischen Irland und dem Vereinigten Königreich anbieten wird.

Nõgene: »Wir suchen schon seit einiger Zeit nach alternativen Aufgaben für unser Schiff Star, und die Suche wurde intensiver, als die Ankunft unseres neuen Shuttles ›MyStar‹ letztes Jahr näher rückte. Es gab im Laufe der Jahre großes Interesse, die Star zu chartern, und ich freue mich, dass wir jetzt eine gute Vereinbarung mit der Irish Continental Group plc für sie getroffen haben. Diese Art der alternativen Einsätze für unsere Schiffe war und ist eine gute Lösung, die unser Unternehmen stärkt und die Einnahmen nach einer langen Krisenzeit stützt.«