In einer Dreier-Kooperation setzen die Logistikgruppe deugro, der Windenergieanlagenhersteller Siemens Gamesa und die Reederei Amasus Offshore auf neue MPP-Neubauten des »Rotra«-Typs.
Deugro Danmark, Siemens Gamesa und Amasus Offshore gaben heute bekannt, dass bis Frühjahr und Sommer 2025 zwei Neubauten in China gefertigt werden. Der Auftrag ging an die Werft Jiangsu Zhenjiang.[ds_preview]
Die Schiffe sollen speziell für den Transport von Offshore-Windturbinenkomponenten ausgelegt werden. Siemens Gamesa und deugro haben dafür einen langfristigen Chartervertrag für »Rotra Futura« und »Rotra Horizon« abgeschlossen.
Das neue Konzept baue auf dem bestehenden Rotra-Konzept mit den Schiffen »Rotra Mare« und »Rotra Vente« auf, heißt es seitens der Partner mit Blick auf die Schiffe mit ihrer charakteristischen Bugform, die auch hierzulande gut bekannt sind. Seit 2016 habe sich dieses Konzept als sehr erfolgreich erwiesen, meinen deugro & Co.. Durch den Einsatz eines RoRo- und Portalsystems für den Transport von Offshore-Windturbinenkomponenten würden Risiken, Ladezeiten und Kosten reduziert.
Die neuen Schiffe wurden nun so konzipiert, dass sie die zunehmende Größe und das zunehmende Gewicht der nächsten Generationen von Windturbinenkomponenten aufnehmen können, teilte die Logistikgruppe deugro, zu der auch die MPP-Reederei dship Carriers gehört, mit.
»Meilenstein« für deugro, Amasus und Siemens Gamesa
»Rotra Futura« und die »Rotra Horizon« werden 167,6 m x 26 m messen, wobei das Deckshaus und die Unterkünfte nach vorne verlegt sind, um eine optimale Frachtaufnahme ohne Sichtbehinderung zu gewährleisten. Die Schiffe werden mit einer RoRo-Rampe am Heck, drei Liebherr-Kränen und einem Portalsystem ausgestattet, das die Stauung der Schaufeln in drei Ebenen ermöglichen soll.
Der Energieverbrauch wurde den Angaben zufolge »dank einer aerodynamisch und hydrotechnisch optimierten Rumpfform«, einer widerstandsarmen Spezialbeschichtung des Rumpfes und eines modernen Wärtsilä-Dieselmotors mit einem um 15% niedrigeren Verbrauch und einer geringeren CO2-Bilanz im Vergleich zu heutigen Standards gesenkt.
Darüber hinaus wurden »ein effizienter Antriebsstrang mit Hybridantrieb« und ein Abgasreinigungssystem integriert, das die höchsten IMO Tier 3 Standards erfüllt. Dazu kommt ein System zur Wärmerückgewinnung.
»Mit der ›Rotra Futura‹ und der ›Rotra Horizon‹ verfügen wir über die richtigen Anlagen, um die zukünftigen Herausforderungen zu meistern und wichtige Aufgaben zu erfüllen. Mit dem Ausbau und der Entwicklung unserer Zusammenarbeit freuen wir uns auf diese beiden neuen Schiffe«, sagt Thomas Mortensen, Leiter des Bereichs Offshore Project Transportation bei Siemens Gamesa.
»Wir sind hocherfreut und stolz darauf, zusammen mit Amasus erneut von Siemens Gamesa als bevorzugter Lieferant für ein bahnbrechendes und zukunftsweisendes Konzept in der Offshore-Windindustrie ausgewählt worden zu sein«, ergänzte Hans Henrik Groen, Niederlassungsleiter und Geschäftsführer von deugro Danmark. »Dies unterstreicht auch deutlich den Erfolg der trilateralen Zusammenarbeit in der Vergangenheit und in der Zukunft.«
Mehr Wind-Kapazität auch für Vorgänger
Auch die »Vorgänger« sind bereits auf die veränderten Rahmenbedingungen angepasst worden. »Rotra Mare« und »Rotra Vente« wurden im Januar und März 2021 von der Holland Shipyards Group in Zusammenarbeit mit Royal Niestern Sander für die Reederei Amasus Shipping umgebaut.
Die 141,6 m lange und 20,6 m breite »Rotra Mare« wurde auf 152,7 m verlängert. Dafür wurde eine neue Sektion gebaut und das 8.888 t tragende Schiff in zwei Hälften geteilt. Der Bug wurde aus dem Trockendock gezogen und das neue Mittelteil eingesetzt. Im Anschluss wurde das Dock abgesenkt und die Bugsektion wieder mit dem »Rest« verbunden.
Auch an der »Rotra Vente« wurde gefeilt. Bei diesem Projekt werden an beiden Seiten neue Elemente angebracht, um die Decksbreite auf 23,6 m zu erhöhen. Für das Schiffbau-Unternehmen sind die Schiffe kein Neuland. Sie hatte die ursprünglich als Container-Feeder konstruierten Einheiten 2016 und 2017 umgebaut.
