Im Rostocker Fracht- und Fischereihafen (RFH) ist ein neuer Liebherr-Kran in Betrieb genommen worden.

Die nicht schienengebundene Umschlagmaschine LH 110 Port des Herstellers Liebherr zeichnet sich den angaben zufolge durch hohe Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit beim Umschlag von Stück- und Schüttgütern aller Art aus.[ds_preview]

Hergestellt wurde die Umschlagmaschine im Liebherr-Werk in Kirchdorf an der Iller, in Baden-Württemberg. Zu den Auswahlkriterien in einer europaweiten Ausschreibung für diese Investition gehörten unter anderem eine emissionsreduzierte Motorentechnik und ein hoher Lärmschutz.

Liebherr-Kran in Rostock
Liebherr-Vertreter Robert Sommerer (3.v.l.) übergibt an RFH-Geschäftsführer Steffen Knispel (4.v.l.) den symbolischen Schlüssel zur Inbetriebnahme des neuen Krans

»Mit dem inzwischen zweiten Liebherr-Kran vom Typ LH 110 ist der Rostocker Fracht- und Fischereihafen sehr gut aufgestellt, um die vielfältigen Aufgaben im Güterumschlag an der Kaikante effizient bewältigen und flexibel auf wechselnde Anforderungen des Marktes reagieren zu können«, sagt Sven Köppen, Leiter Hafenwirtschaft des RFH.

Liebherr-Kran ersetzt anderes Modell

Der neue Kran ersetzt ein Modell eines anderen Herstellers, das seit 2011 mehr als 20.000 Betriebsstunden im zweitgrößten Rostocker Hafen absolviert hat. Der RFH verfügt insgesamt über drei Hafenkrane, mit denen vorrangig Rundholz, Düngemittel und Baustoffe umgeschlagen werden.

Die mobile Umschlagmaschine besitzt eine Ausleger-Reichweite von bis zu 27 m und kann Lasten bis zu 20 t bewältigen. »Gegenüber dem ausrangierten Vorgänger sparen wir mit dem LH 110 bis zu 20 % an Kraftstoff ein«, betont Hannes Konieczny, Leiter Technik im RFH-Bereich Hafenwirtschaft.

Weniger Lärmemissionen

Erreicht wird dies unter anderem durch ein Energierückgewinnungs-System. Die Lärmemission konnte in der neuesten LH-110-Variante weiter deutlich gesenkt werden. Für den RFH ist die Investition von rund 1,3 Mio. € in den neuen Kran ein weiterer Schritt in der langfristig angelegten Strategie, die Öko-Bilanz des Hafens entscheidend zu verbessern, heißt es.

Neben der effizienteren und nachhaltigen Nutzung von Energie beispielsweise durch die inzwischen erfolgte Umrüstung sämtlicher Straßen- und Platzbeleuchtungen auf dem ca. 60 ha großen RFH-Gelände auf energiesparende LED-Technik zählt die Anschaffung umweltschonender Transport- und Umschlaggeräte dazu.

RFH will effizienter werden

Der Hafen nimmt zudem Kurs darauf, durch eine enge datentechnische Vernetzung die Unternehmensprozesse in allen Geschäftsbereichen effizienter zu gestalten und zusätzliche Dienstleistungen für die Kunden zu erschließen. Ziel ist es, den RFH zu einem technologie-basierten Hafen zu entwickeln, so Hafenwirtschafts-Leiter Sven Köppen.

Eine Voraussetzung dafür sei in den zurückliegenden Monaten in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Rostock geschaffen worden. Das Hafengelände wurde mit einem Glasfasernetz ausgestattet. Zu den Vorhaben der weiteren Digitalisierung des Hafens gehört unter anderem der vielfältige Einsatz von Sensortechnik, um zum Beispiel Echtzeitdaten in der Lagerlogistik, Wetter- und Lärmdaten sowie individuelle Verbrauchsdaten für Strom und Wasser zu erfassen, zu analysieren und daraus optimierte Betriebsprozesse abzuleiten.