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Zweieinhalb Jahre nach seiner Berufung verlässt Geschäftsführer Philipp Maracke den Werftverbund FSG-Nobiskrug. Grund sind Veränderungen beim Eigentümer Tennor.

Nach Angaben eines Sprechers der Tennor Holding haben sich Maracke und Investor Lars Windhorst einvernehmlich auf eine Trennung verständigt. Der Rückzug des bisherigen Geschäftsführers kommt wenige Tage vor grundlegenden Veränderungen, die bei der Holding als Eigentümer der Werft anstehen.[ds_preview]

Nach HANSA-Informationen zieht Tennor nicht nur von den Niederlanden in die Schweiz um, sondern will Anteile an einen neuen Investor verkaufen. Der Abschluss steht offenbar unmittelbar bevor. Details zur Umstrukturierung, der Gesellschafterstruktur und zur personellen Aufstellung sollen in wenigen Tagen verkündet werden, heißt es.

Maracke wollte FSG neu aufstellen

Maracke
Lars Windhorst (li.) und Philipp Maracke

Philipp Maracke war seit November 2021 Geschäftsführer bei der FSG. Der damals 40-Jährige war von German Naval Yards in Kiel gekommen. Kurz zuvor war für die FSG nach einer Insolvenz von der Tennor Holding des Risikoinvestors Lars Windhorst übernommen worden, für den Neustart blieben damals 350 von einst 650 Mitarbeitern. Im Sommer 2021 kam die Yacht-Werft Nobiskrug in Rendsburg dazu.

Maracke hatte sich zum Ziel gesetzt, die FSG neu zu positionieren. So wollte er nicht nur RoRo-Fähren, sondern auch Containerschiffe bauen und hoffte auf Aufträge der Deuschen Marine. Die Auftragslage blieb jedoch dünn. Die Werft musste sich lange mit einer von Investor Windhorst in Auftrag gegebenen und erst jüngst verkauften Fähre, der »Tennor Ocean«, über Wasser halten. Erst Ende Februar dieses Jahres war ein zweiter Neubau für die australische Reederei Searoad in Flensburg auf Kiel gelegt worden.

Die jetzt geplante Neuausrichtung der Tennor Holding wollte Maracke offenbar nicht mitgehen. Er bleibe vorerst noch beratend eingebunden, sagt ein Unternehmenssprecher. Die Nachfolge werde demnächst geregelt und bekanntgegeben.

Die Zukunft von FSG und Nobiskrug stehe nicht zur Disposition. Lars Windhorst bekenne sich weiter zu den Werften und den Standorten, heißt es. Das werde sich auch mit dem Einstieg eines neuen Gesellschafters nicht ändern.