CMA CGM
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Die französische Linienreederei CMA CGM vermeldet für das zweite Quartal den erwarteten Rückgang bei allen wichtigen Finanzzahlen. Investiert wird dennoch.

»Wie erwartet, hat sich unsere Branche im zweiten Quartal weiter normalisiert«, sagt Rodolphe Saadé, Chairman und Chief Executive Officer der CMA CGM-Gruppe. Trotz einer Erholung der Transportnachfrage, stehe der Markt weiter unter Druck.

Im Liniengeschäft lag der Umsatz bei 8,4 Mrd. $ und damit nur noch bei gut der Hälfte gegenüber dem Vorjahreszeitraum (16 Mrd. $, -47,9%). Der Vorsteuergewinn (EBITDA) verringerte sich sogar um 76% von 9,1 Mrd. $ auf 2,2 Mrd. $. Die durchschnittliche Frachtrate sanke um gut 10% auf 1.491 $.

Einbußen gab es vor allem im Transpazifik- und Asien-Europa-Verkehr, während die Volumina auf den Nord-Süd-Verbindungen weniger zu leiden hatten. Im zweiten Quartal beförderte die Gruppe 5,60 Mio. TEU, was einem Rückgang von 0,3% gegenüber dem Vorjahr.

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CMA CGM setzt auf LNG und Methanol

CMA CGM will im Einklang mit den jüngst von der IMO korrigierten Klimazielen bis 2050 einen CO2-neutralen Betrieb der Flotte erreichen. Insgesamt investiert die Reederei nach eigenen Angaben mehr als 14 Mrd. $ in mehr als 100 LNG- oder Methanol-betriebene Neubauten. Zusätzlich war ein mit 1,5 Mrd. € ausgestatteter Klimafonds aufgelegt worden, um die Energiewende in den See-, Land-, Luft- und Logistikaktivitäten der Gruppe zu beschleunigen. 430 Mio. € seien bereits investiert worden.

Die makroökonomischen Prognosen für die zweite Jahreshälfte 2023 gehen angesichts des anhaltenden Inflationsdrucks und der geopolitischen Unsicherheiten von einem schwachen globalen Wachstum aus. Angesichts der unsicheren Nachfrage rechnen auch die Franzosen damit, dass die zahlreichen Neubauten zusätzlichen Druck auf die Frachtraten, insbesondere auf den Ost-West-Strecken, ausüben werden.

CMA CGM ist mit einer Gesamtkapazität von 3,5 Mio. TEU auf 627 Schiffen und einem Marktanteil von 12,8% am globalen Container-Transportvolumen die Nr. 3 unter den größten Linienreedereien nach MSC (5,2 Mio. TEU) und Maersk (4,15 Mio. TEU). 119 neue Schiffe mit 1,2 Mio. TEU sind derzeit bestellt. Damit zeichnet sich ab, dass die Franzosen absehbar Maersk (+406.000 TEU) überholen und auf Position 2 vorrücken könnten. (KF)