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Nach elf Jahre nach dem verheerenden Brand auf dem Containerschiff »MSC Flaminia«dauert das juristische Nachspiel an. Ein US-Gericht bestätigte ein Urteil gegen Stolt-Nielsen.

Ein US-Berufungsgericht hat ein bereits 2018 ergangenes Urteil bestätigt. Danach stehen die Unternehmen Stolt-Nielsen und Deltech zu 45% und 55% in der Haftung für den Brand an Bord des Containerschiffes, bei dem drei Menschen starben.

Auf der »MSC Flaminia« (6.732 TEU) war im Juli 2012 während einer Atlantiküberfahrt von New Orleans nach Antwerpen ein Feuer in Laderaum 4 ausgebrochen, in dessen Folge sich mehrere Explosionen ereigneten. Drei Besatzungsmitglieder starben, zwei weitere wurden schwer verletzt. Am Schiff selbst entstand ein erheblicher Schaden.

Erst Brand, dann Explosionen auf der »MSC Flaminia«

Ursache für die Explosionen in Folge des Feuers war nach den Erkenntnissen der Ermittler einer außer Kontrolle geratene chemische Reaktion in drei Tanks mit Divinylbenzen (DVB). Die fraglichen Tankcontainer hätten trotz ihres gefährlichen Inhalts vor der Verladung im Hafen von New Orleans mehrere Tage in der Sonne gestanden und seien an Bord zudem in der Nähe der beheizten Kraftstofftanks des Schiffes gestaut worden.

Somit tragen nach Auffassung der Gerichte sowohl das Chemieunternehmen Deltech als Verlader als auch Stolt Tank Containers als Spediteur die Verantwortung für das Unglück. Insgesamt hatte Stolt den Transport von 29 Tankcontainern auf der »Flaminia« gebucht. Das norwegische Unternehmen will zwar weitere rechtliche Schritte prüfen, bereitet sich aber auf die Zahlung von 155 Mio. $ vor. Stolt-Nielsen wird nach eigenen Angaben eine Rückstellung in Höhe der Strafzahlung bilden.

Das juristische Nachspiel zum Brand auf der »MSC Flaminia« beinhaltete mehrere Klagen und Schadenersatzforderungen. Involviert waren dabei auch MSC als Charterer, die Reederei NSB als Manager des Schiffes und Conti als Schiffseigner. Alle drei Reedereien waren bei früheren Verfahren von jeglicher Schuld an dem Unfall freigesprochen worden.