Volkmar Galke WinGD
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Wie weit ist WinGD mit der Entwicklung großer Ammoniak- und Methanol-Schiffsmotoren? Volkmar Galke, Executive Director Sales, spricht im HANSA Podcast über die aktuellen Projekte und die Aussichten für die Kraftstoffe der Zukunft.

Der letzte Meeresumweltgipfel der UN-Schifffahrtsorganisation IMO, MEPC 80, hat der Branche neue, konkrete Klimaziele für die nächsten Jahrzehnte gegeben. Für den Motorenentwickler WinGD sei das ein wichtiger Leitfaden, um zu sehen, wo die Reise hingeht. »Im Grunde dreht sich bei und aber alles um den Markt«, sagt Volkmar Galke, Executive Director Sales und Board Member beim Motorenentwickler WinGD. »Am Ende entscheiden Reeder und Werften, was wir machen.«

Das Unternehmen arbeitet aktuell an einem Ammoniak-Großmotor, mit dem die ersten Schiffsneubauten schon bald in Fahrt kommen könnten. Galke gibt im HANSA Podcast einen Einblick in den Entwicklungsstand und erklärt, was WinGD mit der Kraftstofftechnologie in seinem Portfolio vorhat. Gleiches gilt für Methanol.

Der Kraftstoff sei derzeit ganz klar im Containersegment führend, insgesamt in der Schifffahrt sieht Galke einen Anteil von 25 % Methanol, 25 % LNG und immer noch 50 % Diesel bei den Bestellungen – nach der für den Motorenbauer maßgeblichen Leistung in Megawatt. »Das ist eine Strategie der Owner, abzuwarten, was kommt. Den Dieselmotor kann man später auf Ammoniak oder Methanol umrüsten und hat für den Moment keine großen Capex«, so Galke. Er rechnet in ca. fünf Jahren mit dem Start der Retrofit-Welle. »Wir sind eigentlich parat«, sagt er.

Die Frage nach der Kraftstoffwahl und den Schiffstypen sieht er als Infrastrukturentscheidung. So sei für Tanker eher Ammoniak interessant, hier sei der Stoff teils bereits als Ladung bekannt, zudem sei angesichts der Routen die Bunkerlogistik nicht so einfach außerhalb des Linienverkehrs.

Beim Handling neuer Kraftstoffe an Bord sieht er bei Ammoniak wegen der Giftigkeit interessante Möglichkeiten für digitale Überwachungs- und Steuerungstechnik. »Wir müssen in der Zukunft über den autonomen Maschinenraum sprechen, bei Problemen sollte die Crew nicht da rein müssen.« Hier habe man schon gute Erfahrungen mit dem hauseigenen Remote-Monitoring-System gewonnen.

Galke erklärt außerdem, wie man sich bei WinGD dem Thema Wasserstoff nähert und welche Technologien man für Retrofits noch im Köcher hat. Ob sich Methanol als Schiffskraftstoff langfristig durchsetzen kann? Galke hat einen anderen Favoriten.


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