Klaus-Michael Kühne
Klaus-Michael Kühne (© Logistics Hall of Fame)

Der mögliche Einstieg von MSC bei der HHLA kommt überraschend. Und Klaus-Michael Kühne, der selbst interessiert war beim Senat abgeblitzt war, plant ein Gegenangebot.

Eine Beteiligung von MSC sei ein ein Affront gegenüber Hapag-Lloyd als größtem Reederei-Kunden des Hamburger Hafens, sagte Kühne der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Kühne ist selbst mit 30% ein Anker-Investor der Reederei. Er rate Hapag-Lloyd nun dringend dazu, selbst und sofort den Aktionären ein Übernahmeangebot vorzulegen. [ds_preview]

MSC will eine Minderheitsbeteiligung an dem Hamburger Terminalbetreiber erwerben und bietet 16,75 € je Namensaktie. Die Übernahme einer Beteiligung in Höhe von 19%, die derzeit noch von der Stadt gehalten wird, ist mit Hamburg offenbar vertraglich vereinbart. Die restlichen Aktien müssen aus dem Streubesitz gekauft werden. Insgesamt geht es um 49,9%, die Mehrheit soll auch künftig bei der Stadt liegen.

Kühne will notfalls selbst für HHLA bieten

Für Kühne ist dem Bericht zufolge klar: Sollte Hapag-Lloyd kein konkurrierendes Angebot unterbreiten, werde er es über die Kühne Holding AG kurzfristig selbst tun.

Nach Auskunft des Senats war in den vergangenen Jahren mit mehreren Interessenten verhandelt worden. Allerdings habe es in keiner Konstellation ein vergleichbar gutes Angebot wie das von MSC gegeben, heißt es im Rathaus. MSC verspricht rund 1 Mio. TEU an zusätzlcher Ladung und und will sowohl mit dem Kreuzfahrtbüro (derzeit in München) als auch mit der deutschen Reederei-Niederlassung (derzeit in Bremerhaven) nach Hamburg umsiedeln. Die Zahl der Arbeitsplätze in der Hansestadt würde sich somit auf rund 700 verdoppeln.

MSC, Bremerhaven, HHLA; Hamburg
Bislang ist MSC Stammkunde von Eurogate (hier in Bremerhaven)