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Bundeskanzler Olaf Scholz spricht auf der 13. Nationalen Maritimen Konferenz 2023 (NMK)
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Unter dem Motto »Standort stärken. Klima schützen. Zukunft gestalten« ist in Bremen die 13. Nationale Maritime Konferenz (NMK) eröffnet worden.

Zur alle zwei Jahren stattfindenden Branchentreffens waren die höchsten Vertreter der Bundesregierung angereist: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Sie fanden warme Worte für die maritime Wirtschaft, doch hatten sie, anders als von vielen erhofft, keine konkreten Zusagen im Gepäck.[ds_preview]

Nach HANSA-Informationen war bis unmittelbar zum Beginn der Konferenz ein neues Bürgschaftsprogramm des Bundes und der Länder für den Ausbau der Offshore-Industrie verhandelt worden. Staatliche Hilfen gelten als Voraussetzung, damit sich die heimische Industrie um künftige Millionen-Aufträge bemühen kann, für die sie sonst keine Finanzierung bekommen würden. Doch Fehlanzeige.

Sowohl Kanzler Scholz als auch von Minister Habeck betonten zwar die Rolle der maritimen Wirtschaft für die Versorgungs- und auch die künftige Energiesicherheit. Man werde alles dafür tun, um die Häfen, die Dekarbonisierung der Schifffahrt und die Offshore-Windenergie zu stärken. Beide Politiker zeigten sich auch optimistisch, schnell zu Lösungen zu kommen. Doch konkrete Zusagen machten sie eben nicht.

Maritime Konferenz ohne konkrete Zusagen

Es geht unter anderem um den Bau von Konverterplattformen als Herzstück künftiger Offshore-Windparks. Die Ziele auf See sind ambitioniert: Die heute vor der deutschen Küste installierte Leistung von 7 GW soll bis 2030 auf 30 GW und bis 2040 auf 70 GW steigen, in der gesamten Nordsee sind es sogar 270 GW. Doch in Europa gibt es derzeit einen einzigen Standort – in Spanien – der die riesigen und teuren Anlagen bauen kann. »Wenn wir nicht wollen, dass diese Plattformen in Asien gebaut werden, müssen wir dafür sorgen, dass das auch in Bremerhaven oder Rostock geht«, so Habeck. »Und ich will, dass das klappt.«

An beiden Standorten ist das Interesse hinterlegt. Doch verschiedene Fragen sind noch offen – vom Platzbedarf bis hin zur Finanzierung.

Zwei Tage lang treffen sich in Bremen rund 800 Teilnehmer aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft unter dem Motto »Standort stärken. Klima schützen. Zukunft gestalten«. In zahlreichen Vorträgen und Diskussionen werden die aktuellen Themen für alle Sektoren dieser Industrie adressiert – von einer neuen Nationalen Hafenstrategie über Kraftstoffe und Antriebskonzepte, Chancen der Meerestechnik und Notwendigkeiten beim Ausbau und Schutz der Infrastruktur bis hin zur Wasserstoffstrategie des Bundes, also der Energieversorgung der Zukunft. Am zweiten Tag stehen vor allem der Marineschiffbau und die Ausbildung von Fachkräften im Fokus.

Die Nationale Maritime Konferenz (NMK) ist die zentrale Veranstaltung der Bundesregierung zur Unterstützung der maritimen Wirtschaft. Sie steht unter der Schirmherrschaft des Bundeskanzlers und findet seit dem Jahr 2000 alle zwei Jahre statt.