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Containerumschlag im Hafen Hamburg (Foto: HHM)

MSC hat, wie erwartet, ein offizielles Kaufangebot an alle Aktionäre des Hamburger Terminalbetreibers HHLA vorgelegt. Die Annahmefrist endet am 20. November.

Das Angebot stammt von der Port of Hamburg Beteiligungsgesellschaft SE, einer eigens für den geplanten Einstieg bei der HHLA gegründeten, 100%-igen Tochtergesellschaft von MSC. Die Genehmigung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) für das umstrittene Vorhaben liegt jetzt vor.

Der Preis pro Aktie liegt, wie zuvor bereits angekündigt, bei 16,75 €. Das entspricht einem Aufschlag von 45,15 % bzw. 5,21 € gegenüber dem Schlusskurs vor Abgabe des Übernahmeangebots am 12. September und und von 49,02% über dem letzten volumengewichteten Drei-Monats-Durchschnittskurs.

MSC will alle Aktien im Streubesitz

Die Nr. 1 in der weltweiten Container-Linienschifffahrt beabsichtigt nach eigenen Angaben, alle im Streubesitz befindlichen HHLA-Aktien der Klasse A zu erwerben. Ziel ist ein Joint Venture, in dem die Reederei 49.9% und die Stadt 50,1% der Anteile halten sollen. Ein von der Freien und Hansestadt Hamburg benanntes Mitglied soll den Vorsitz des Aufsichtsrates übernehmen und bei Stimmengleichheit den Ausschlag geben.

Als eine wichtige Säule der neuen Partnerschaft mit Hamburg plant MSC den Angaben zufolge, den Umschlag an den HHLA-Terminals bereits ab 2025 deutlich zu steigern und ab 2031 ein Mindestvolumen von 1 Mio. TEU zu erreichen. Darüber hinaus wolle man sich gemeinsam auf einen kurz- und mittelfristigen Geschäftsplan, ein Budget und einen langfristigen Investitionsplans in Abstimmung mit der HHLA einigen, heißt es.

Darüber hinaus will MSC nach dem Closing eine neue Deutschlandzentrale in Hamburg bauen und dort insgesamt zwischen 500 und 700 Mitarbeiter beschäftigen.

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung verfügt MSC bereits über gut 5% der ausstehenden A-Aktien der HHLA. Einschließlich der A- und S-Aktien, die sich im Besitz der Stadt Hamburg befinden, kontrollieren die Joint-Venture-Partner bereits mehr als 75% des Grundkapitals.