John Paul DeJoria“, Watson, Stiftung, Umweltschützer
»John Paul DeJoria« (© Eckardt)

Die erst im letzten Jahr gegründete internationale Meeresschutzorganisation Captain Paul Watson Foundation hat in Bremen ihr neues Aktionsschiff »John Paul DeJoria« vorgestellt.

Hintergrund war die Neugründung des deutschen Ablegers der Umweltorganisation Captin Paul Watson im niedersächsischen Delmenhorst bei Bremen.[ds_preview]

Zu den deutschen Gründungsmitgliedern gehören neben Paul Watson auch die Delmenhorster Politiker Viola Strerath und Tom Strerath (Die Linke) sowie Gerd Renker, ehemaliges Vorstandsmitglied von Greenpeace Deutschland und einer der Gründer von Robin Wood.

Im Kohlehafen in Bremen zeigte sich zu diesem Anlass nun das Aktionsschiff. Hierbei handelt es sich um das ehemalige, 71,4 m lange, Patrouillenschiff »Vigilant« der Scottish Fisheries Protection Agency, das 1982 erbaut wurde. Mittlerweile hat die »John Paul DeJoria« die Hansestadt wieder verlassen. Das Ziel des Schiffs mit seinem bunten Camouflage-Anstrich ist der englische Kanal, um im Rahmen der Operation »Ocean Killers«, die zusammen mit Sea Shepherd Frankreich organisiert wird, den Einsatz der so genannten Supertrawler zu überwachen.

Paul Watson mit Vergangenheit bei Sea Shepherd

Der inzwischen 72-jährige »Öko-Krieger« Watson, der die kanadische und US-amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt, ist einer der Gründungsväter von Greenpeace, seine Mitgliedsnummer war seinerzeit die 007. Später gründete er nach Unstimmigkeiten die Umweltschutzorganisation Sea Shepherd. Dabei erlangte er durch seinen Kampf gegen norwegische, japanische und isländische Walfänger einige Bekanntheit, die trotz des weltweiten Walfangverbots im Rahmen einer Ausnahmeregelung für Forschungszwecke zur Waljagdt tätig sind.

Zu den bekanntesten Aktionen gehörte unter anderem die Versenkung zweier Walfangschiffe in einem Hafen in Island durch Mitglieder seiner Gesellschaft – eine Tat, für die Paul Watson die persönliche Verantwortung übernahm. Im Laufe seiner Karriere führten solche Taktiken, zu denen auch das Rammen, Versenken oder Beschädigen der Propeller von Walfangschiffen gehörte, zu rechtlichen Schritten in Kanada, den Vereinigten Staaten, Costa Rica, Norwegen und Japan. Doch bislang wurde er noch nie wegen eines schweren Verbrechens verurteilt. Einige seiner Taten wurden auch immer wieder in der Reality-TV-Serie Whale Wars dargestellt.

Doch wurden diese Aktionen seinen Kollegen bei Sea Shepherd offensichtlich zu viel, sie warfen ihn aus dem Vorstand und schränkten seine Aktivitäten ein. Das führte dazu, dass er im Juli 2022 alle Verbindungen zur Gruppe abbrach und schließlich die Captain Paul Watson Foundation gründete.

Wie Watson in Interviews erklärte, kämpfte er nach seinem Ausscheiden bei Sea Shepherd jeden Tag darum, ein starkes Schiff ins Wasser zu bekommen, um die Mission seiner Stiftung, der direkte Schutz der Meere, fortzuführen und die »illegale Wilderei auf hoher See« zu bekämpfen. Mit Hilfe von Unterstützern wie der Peace, Love, & Happiness Foundation von John Paul DeJoria konnte die Organisation im letzten Jahr dann ihr erstes Schiff erwerben, die 41 Jahre alte »John Paul DeJoria«.

Mit diesem neuen Schiff und einer neuen Besatzung ist Watson somit wieder »im Geschäft«. »Die neue Captain Paul Watson Foundation ist da und bereit, offensiv gegen alle Feinde vorzugehen, die unserem Ozean und unserem Planeten Schaden zufügen wollen«, erklärte er jüngst. Inzwischen verfügt die Organisation neben der »John Paul DeJoria« über zwei weitere Aktionsschiffe.   (CE)