Obwohl die feste Fehmarnbelt-Querung bereits im Bau ist, hat die Reederei Scandlines Millionen in eine neue, batteriebetriebene Fähre investiert. Sie ist jetzt vom Stapel gelaufen.
Bei ihrer zu einem späteren Zeitpunkt geplanten Taufe soll sie den Namen »Futura« erhalten. Wie die Reederei mitteilt, wurde der Schiffsrumpf am Samstagmorgen auf der türkischen Cemre-Werft zu Wasser gelassen. Um 10 Uhr vormittags seien die Eisenpfähle, die die Fähre auf der Helling stabilisierten, entfernt worden, damit das Schiff über eine Rutsche ins Meer gleiten konnte. Dort warteten die Schleppboote, die die Fähre zum Ausrüstungskai schleppten, an dem ein Großteil der restlichen Arbeiten ausgeführt werden soll.[ds_preview]
»Die Fähre glitt sanft ins Wasser – ein wunderschönes Erlebnis. Sie bewegte sich in aller Ruhe und Gelassenheit, genau wie wir es uns erträumt hatten«, so Scandlines COO Michael Guldmann Petersen.
Die Fähre muss vor der Übergabe an die Reederei noch einmal in das Dock, um dort unter anderem ihren Anstrich zu erhalten.
Neue Scandlines-Fähre fährt elektrisch
Der Neubau soll zwischen Deutschland und Dänemark 100 % elektrisch fahren. Scandlines zufolge wird die »Futura« dafür mit dem bislang weltweit größten Batteriesystem ausgestattet.
»Mit der ›Futura‹ ermöglichen wir eine Reise ohne direkte Emissionen, da die Fähre ausschließlich mit Strom betrieben wird. Gleichzeitig legen wir großen Wert darauf, dass sich die Reise insgesamt lohnt – deshalb haben wir auch dafür gesorgt, dass das Kundenerlebnis an Bord noch besser wird«, so Carsten Nørland, CEO bei Scandlines.
»Futura« soll auch nach Fertigstellung des Tunnels weiterfahren
Carsten Nørland betont zudem, dass Scandlines definitiv auch in Zukunft über viele Jahre hinweg weiterfahren wird. Auch dann, wenn die feste Fehmarnbelt-Querung eröffnet wird. »Selbstverständlich fahren wir weiter. Wir glauben, dass die Fähren eine Zukunft haben. Wenn wir in eine elektrisch betriebene Fähre für viele Millionen investieren, geschieht das, weil wir für unsere Umwelt Verantwortung tragen wollen, und weil wir daran glauben, dass der Bedarf an Reisen, die nicht nur hinterm Steuer auf der Autobahn stattfinden, groß ist. Das gilt sowohl für Lkw-Fahrer, Familien, die in die Ferien fahren, und Skandinavier, die zum Großeinkauf nach Deutschland fahren«, so Carsten Nørland. Ihren Betrieb soll die Fähre 2024 aufnehmen.
Technische Daten »Futura«
Länge: 147,4 m
Breite: 25,4 m
Konstruktionstiefgang: 5,30 m
Ladekapazität: 66 Frachteinheiten (ca. 1.200 Lademeter)
Passagierkapazität: 140
Dienstgeschwindigkeit: 16/10 kn
Überfahrtszeit: 45 Minuten (ab 2025)
Batteriesystem: 10 MWh
Ladezeit im Hafen: 12 Minuten (ab 2025)
Direkte Emissionen während der Überfahrt: 0
Investition: 80 Mio. €