Hapag-Lloyd, Ballindamm-HQ, Linienreedereien
Foto: Hapag-Lloyd

Hapag-Lloyd hat im Geschäftsjahr 2023 zwar deutlich weniger verdient und dennoch das drittbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte eingefahren.

Die Aktionäre der Hamburger Linienreederei können sich freuen: Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung eine Dividende von 9,25 € je Aktie vor. Insgesamt wären das 1,6 Mrd. € und der dritthöchste Betrag, den Hapag-Lloyd jemals ausgeschüttet hätte. Allerdings: Im Vorjahr waren es noch gut 11 Mrd. €. [ds_preview]

Hapag-Lloyd, Habben Jansen
Hapag-Lloyd-CEO Rolf Habben Jansen (© Jonas Walzberg)

CEO Rolf Habben Jansen verwies auf die Erfolge in einem schwierigen Marktumfeld, auch wenn das Ergebnis angesichts der Normalisierung der globalen Lieferketten deutlich unter dem außergewöhnlich starken Jahr 2022 liege. »Wir haben unser Engagement im Terminal- und Infrastruktur-Segment deutlich ausgebaut und sind bei unseren Geschäftsaktivitäten in der Linienschifffahrt in Indien und Afrika gewachsen.«

Drittbestes Ergebnis für Hapag-Lloyd

Schon in den vorläufigen Zahlen war ein deutlicher Gewinnrückgang sichtbar geworden. Unter dem Strich hat Hapag-Lloyd einen Gewinn (EBIT) von 2,5 Mrd. € eingefahren. Im Vorjahr waren es noch 17,5 Mrd. €. Das Konzernergebnis sackte auf knapp 3 Mrd. € ab, ebenfalls ein Rückgang um fast 15 Mrd. $.

Dabei ist die Transportmenge in der Linienschifffahrt sogar leicht gestiegen – um 0,5% auf 11,9 Mio. TEU (2022: 11,8 Mio. TEU). Auch die Stückkosten konnten um 11% auf 11,9 Mrd. € verringert werden. Weil sich aber das Ratenniveau im Vergleich zu 2022 von durchschnittlich 2.863 $/TEU auf 1.500 $/TEU fast halbiert hat, musste das Unternehmen deutlichen Umsatzeinbußen von 34,5 Mio. € auf knapp 18 Mrd. € hinnehmen.

2024 droht Hapag-Lloyd sogar ein Minus

Für das laufende Geschäftsjahr 2024 erwartet der Vorstand ein Konzern-EBITDA in einer Bandbreite von 1–3 Mrd. €. Beim Gewinn könnte die Linienreederei sogar mit bis zu -1 Mrd. € in die roten Zahlen rutschen. Angesichts der volatilen Entwicklung der Frachtraten sowie der geopolitischen Herausforderungen sei diese Prognose mit erheblichen Unsicherheiten behaftet, heißt es.

»Wir werden in unserem neuen Geschäftsfeld Terminal & Infrastruktur weiter wachsen sowie unser Angebot bei den Hinterlandverkehren deutlich ausbauen. Zugleich gilt es auch, unsere globale Top 5 Marktposition zu stärken und Verbesserungen in puncto Kosteneffizienz und Produktivität zu erzielen«, gibt Habben Jansen als Devise aus.

Es ist für Hapag-Lloyd das letzte Geschäftsjahr als Mitglied der »THE Alliance« mit ONE (Singapur), HMM (Korea) und Yang Ming (Taiwan). Ab Februar 2025 fahren die Hamburger auf den Ost-West-Hauptrouten in dem neuen »Gemini«-Bündnis mit Maersk.

Dienste, THE Alliance, Hapag-Lloyd Al Zubara Contaimnerschiff in Wilhelmshaven am CTW, Maersk, Niedersachsen, Häfen
© Hapag-Lloyd