Dali Francis Scott Key Bridge Baltimore Kran bei der Bergung

Durch die Öffnung einer weiteren Fahrrinne können jetzt auch Schiffe mit größerem Tiefgang des US-Hafen Baltimore nach dem Brückeneinsturz verlassen. Das Zeitfenster ist aber kurz.

Seit dem Einsturz der Francis Scott Key Bridge im Hafen von Baltimore sitzen auch mehrere Frachtschiffe dort fest. Die bisher eingerichteten provisorischen Fahrrinnen waren nicht tief genug. Doch jetzt hat der Hafenkapitän von Baltimore einen vierten Kanal, den Fort McHenry Limited Access Channel, freigegeben. [ds_preview]

Der Kanal hat eine Kontrolltiefe von 35 Fuß (10,68 m), eine Breite von 300 Fuß (91,4 m) und eine Durchfahrtshöhe von 214 Fuß (65,2 m). Die neue Fahrrinne soll einigen größeren Schiffen, großen Seeschleppern und Schiffen der Behörde MARAD die Durchfahrt ermöglichen (zusätzliche Einschränkungen für die Durchfahrt sind in MSIB 043-24 beschrieben, einschließlich wetterbedingter Einschränkungen, die das Durchfahrtsfenster beeinflussen können).

Durch den Brückeneinsturz sitzen, abgesehen vom havarierten Neopanamax »Dali«, drei Massengutfrachter, zwei Stückgutfrachter, ein Fahrzeugtransporter, ein Tanker, und mehrere Schiffe der Maritime Administration (MARAD) Ready Reserve Force im Hafen fest.

Key Bridge Response 2024 Unified Command Access Channels Port of Baltimore
© Key Bridge Response 2024 Unified Command

Ab Montag, dem 29. April, werden nach Angaben des Key Bridge Response 2024 Unified Command die Arbeiten zur Beseitigung der »Dali« eine Aussetzung der Durchfahrten durch den Fort McHenry Limited Access Channel erfordern. Sobald die Fahrrinne als sicher gilt, wird sie für den kommerziellen Verkehr wieder geöffnet.

»Wir bemühen uns um ein Gleichgewicht zwischen der Ermöglichung eines vorübergehenden Zugangs zur Unterstützung kommerzieller Aktivitäten und der Durchführung der notwendigen Maßnahmen zur vollständigen Wiedereröffnung des Fort McHenry-Kanals«, sagte Kapitän David O’Connell von der US-Küstenwache, Hafenkapitän und Bundeskoordinator für den Einsatz vor Ort, Key Bridge Response 2024. Der nun geschaffene Zugang werde fünf Schiffen, die den Hafen bislang nicht verlassen konnten, sowie einigen kleineren Schiffen ein Zeitfenster für die Durchfahrt bieten.

Die derzeitige 2.000-Yard-Sicherheitszone (rund 1.830 m) um die Francis Scott Key Bridge bleibt in Kraft und dient dem Schutz von Personal, Schiffen und der Meeresumwelt. Kein Schiff und keine Person darf in die Sicherheitszone einfahren, ohne die Erlaubnis des COTP oder eines benannten Vertreters eingeholt zu haben.

Die in Maersk-Charter fahrende »Dali« hatte am 26. März, vermutlich infolge eines Stromausfalls an Bord, einen Pfeiler der Francis Scott Key Bridge in der Einfahrt zum Hafen Baltimore gerammt. Die Brücke stürzte ein, sechs auf der Brücke befindliche Bauarbeiter kamen ums Leben. Während ein Bergungsteam an der Räumung der Fahrrinne arbeitet, um den durch das Unglück abgeschnittenen Hafen wieder zugänglich zu machen, verklagt die Stadt Baltimore Manager und Eigner der »Dali«.