MSC Aries, Iran, VAE, Straße von Hormuz
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Noch vor dem massiven Raketenangriff auf Israel am Wochenende hat der Iran ein Containerschiff in der Straße von Hormuz gekapert. Dabei handelt es sich um die »MSC Aries«.

Ein Einsatzkommando der iranischen Revolutionsgarden seilte sich von einem Hubschrauber auf das Containerschiff ab, das von Khalifa (VAE) aus auf dem Weg nach Indien war. Das Schiff gehört Zodiac Maritime des aus Israel stammenden Reeders Eyal Ofer. Der 366 m lange und unter der Flagge Madeiras fahrende Frachter (15.000 TEU) werde in iranische Hoheheitsgewässer gebracht, berichtet die iranische Agentur IRNA.

An Bord sind den Angaben zufolge 23 Besatzungsmitglieder aus Estland, den Philippinen, Indien, Pakistan und Russland. Bei dem Vorfall rund 80 km vor der Küste hatte es offenbar keine Verletzten gegeben, heißt es weiter.

Charterer des Schiffes ist MSC. Die Beschlagnahme des Schiffes sein ein »eklatanter Verstoß gegen das Völkerrecht und ein Angriff auf die Freiheit der Schifffahrt«, sagt Guy Platten, Generalsekretär der Internationalen Schifffahrtskammer ICS. Der Iran müsse das Schiff schnellstmöglich wieder freigeben.

Angriff auf »MSC Aries« soll Eyal Ofer treffen

Die Aktion erfolgte seitens des Iran aus Vergeltung für einen israelischen Raketenangriff auf seine Botschaft in Syrien. Die »MSC Aries« wurde offensichtlich deswegen ausgesucht, weil sie in israelischem Besitz ist.

In der Nacht auf Sonntag hatte der Iran dann mehr als 300 Drohnen, Marschflugkörper und ballistische Raketen auf Israel abgefeuert. Die meisten wurden von der Luftverteidigung abgefangen. Befürchtet wird eine weitere Eskalation der ohnehin militärisch angespannten Situation. Der Iran finanziert und unterstützt auch die Huthi im Jemen, die seit Ende Oktober 2023 immer wieder Handelsschiffe im Roten Meer angreifen.

Die Straße von Hormus, eine etwa 55 km breite Meerenge zwischen dem Iran und Oman, ist eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten für den weltweiten Ölexport. Die USA werfen der iranischen Marine regelmäßig vor, den zivilen Schiffsverkehr in der Straße von Hormus und im angrenzenden Golf von Oman zu behindern.