Die Krise im Roten Meer hat die Reedereien gezwungen, das Kap der Guten Hoffnung zu umfahren, wodurch sich die Entfernungen auch die Transitzeiten deutlich verlängert haben.
Die durchschnittliche Mindesttransitzeit in den drei Monaten Januar-März 2024 zwischen den Regionen Nord- und Südostasien und dem westlichen, zentralen und östlichen Mittelmeer hat sich um 39 % im Vergleich zum Zeitraum Juli-Dezember 2023 erhöht. [ds_preview]
Das Beratungsunternehmen Sea-Intelligence hat die Zahlen für die vier am stärksten angebundenen Hafenpaare in jedem Regionenpaar ermittelt. »Bei der Betrachtung der Transitzeiten ist Vorsicht geboten, denn schlagzeilenträchtige Zahlen mögen zwar technisch machbar sein, haben aber oft einen Haken: Sie beziehen sich auf nicht wettbewerbsfähige Hafenpaare, die von den Reedereien nicht als solche vermarktet werden. Um einen direkten Vergleich anstellen zu können, müssen wir die kürzesten tatsächlichen Transitzeiten für ein Hafenpaar, d. h. die Mindesttransitzeit, betrachten«, so Sea-Intelligence.
Die Relation Asien-Nordeuropa habe in dieser Hinsicht besser abgeschnitten, denn der Anstieg sei mit 15 % geringer gewesen. »Kurz gesagt bedeutet dies, dass die wettbewerbsfähigste Transitzeit im Durchschnitt um 39 % für Asien-MED und um 15 % für Asien-NEUR gestiegen ist«, erklärt Sea-Intelligence.
In einem Diagramm werden die Untersuchungsergebnisse aufgeschlüsselt nach den Kombinationen der Teilregionen. Die vier am stärksten betroffenen Regionspaarungen haben eine Verbindung zum östlichen und zentralen Mittelmeerraum. Hier ist auch der Umweg am größten.
Die durchschnittliche Mindesttransitzeit erhöhte sich um 61 %-63 % in Richtung östliches Mittelmeer und um 39 %-40 % in Richtung zentrales Mittelmeer. In Nordeuropa hatten die Verbindungen ins Baltikum die geringsten Auswirkungen auf die Transitzeiten aufgrund der Krise am Roten Meer, wobei die durchschnittliche Mindesttransitzeit um 7 % bis 11 % anstieg.