Die taiwanesische Containerlinienreederei Yang Ming will nach Möglichkeit selbst Mega-Boxer der 24.000-TEU-Klasse bestellen – zumindest soll es geprüft werden.

Auf einer Aktionärsversammlung sagte der Generaldirektor Patrick Tu jetzt: »Auf den Asien-Europa-Routen haben wir einen Wettbewerbsvorteil, weil wir über 24.000-TEU-Schiffe verfügen, aber diese gehören unseren Kollegen von THE Alliance, und wir können uns nicht immer auf andere verlassen.«[ds_preview]

Man werde Neubaubestellungen im mittel- bis langfristigen Plan prüfen. Genauere zeitliche Angaben machte er zunächst nicht.

Die anderen Mitglieder von THE Alliance sind Hapag-Lloyd, HMM und ONE. Hapag-Lloyd wird die Allianz jedoch verlassen und im Februar 2025 mit Maersk Line die Gemini Cooperation gründen.

Yang Ming hat keine aktiven Schiffe, die größer als 15.000 TEU sind, während ONE über sechs 24.000-TEU-Schiffe und HMM über ein Dutzend 24.000-TEU-Schiffe verfügt. Der taiwanesische Betreiber baut derzeit fünf 15.500-TEU-Schiffe bei HD Hyundai Heavy Industries, die 2026 abgeliefert werden sollen.

Linerlytica-Analyst Tan Hua Joo sagte gegenüber HANSA, er erwarte, dass die Mitglieder von THE Alliance nach der Ankündigung von Hapag-Lloyd, die Allianz zu verlassen, ernsthaft mit der Indienststellung von Neubauten beginnen werden. Mit einer verbleibenden Kapazität von 2,5 Millionen TEU wird THE Alliance die kleinste Containerschifffahrtsallianz sein.

Yang Ming: »Mindestens 12 Neubauten nötig«

Im März gab ONE bekannt, dass es seine Flotte bis 2030 auf 3 Millionen TEU ausbauen will, während HMM im April erklärte, dass es seine Flotte bis zum selben Jahr auf 1,5 Millionen TEU vergrößern wird. Damit könnte ONE Hapag-Lloyd überholen und seinen Abstand zu Cosco Shipping Lines verringern.

Yang-Ming-Manager Tan sagte jetzt: »Wir werden mindestens 12 Schiffe bestellen müssen, um einen Asien-Europa-Loop unabhängig betreiben zu können. Dies ist unvermeidlich, da Yang Ming neben Zim die einzige der Top 10 Reedereien ist, die keine Schiffe dieser Größe betreibt und sich nicht weiterhin auf die Tonnage von Partnern verlassen kann.« Angesichts der gegenwärtigen Spannungen zwischen China und Taiwan werden sie sich an Werften in Südkorea und Japan wenden müssen, um die Aufträge zu erfüllen“.
Der Nettogewinn von Yang Ming verdreifachte sich im ersten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahr auf 298 Millionen US-Dollar, und Tu erwartet, dass 2024 das fünfte profitable Jahr in Folge für das Unternehmen sein wird.   (PL)