Meyer Werft
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Angesichts der immensen Liquiditätsprobleme bei der Meyer Werft könnte das Land Niedersachsen als Gesellschafter einsteigen. 

Die Meyer Werft manövriert derzeit bedrohlich nah an einer Insolvenz. Bekanntlich fehlen bis 2026 rund 2,8 Mrd. € in den Kassen, schon im Herbst muss ein Bankenkredit von mehr als 500 Mio. € zurückgezahlt werden. [ds_preview]

Der eigens angeheuerte Sanierungsexperte will unter anderem mit dem Abbau von 440 der rund 3.300 Arbeitsplätze die Liquiditätsprobleme lösen. Dagegen sind nicht nur die Gewerkschaft IG Metall und der Betriebsrat, sondern auch die Landesregierung in Person von Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD). Dennoch könnte Niedersachsen der angeschlagenen Werft zur Seite springen, nicht nur mit Bürgschaften.

Neustart für Meyer Werft?

Für heute ist eine Sitzung des Haushalts- und Finanzausschusses des Landtages in Hannover anberaumt, bei der es um die Zukunft des Schiffbauunternehmens gehen soll. Nach NDR-Informationen wird der Einstieg ernsthaft diskutiert. Auch bei VW in Wolfsburg oder der Salzgitter AG ist das Land Gesellschafter, es wäre also kein Novum. Lies hatte schon vergangene Woche von einem »Neustart« für die Meyer Werft gesprochen und indirekt kritisiert, dass der Firmensitz in Luxemburg ist und es keinen Aufsichtsrat gibt.

Mit dem Einstieg des Landes würde die Kreditwürdigkeit des Unternehmens steigen, weil mit einem staatlichen Anteilseigner das Ausfallrisiko sinkt. Dann wäre allerdings auch das Ende als Familienunternehmen besiegelt. Bislang gehört die Werftengruppe allein der Meyer-Familie. Womöglich ist das am Ende aber der Preis, der für eine Rettung fällig wird.