Höegh, Autoliner, Enova, Ammoniak
© Höegh Autoliner
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Die norwegische Staatsfirma »Enova« gibt über 100 Mio. € für die Umrüstung von Schiffen auf Ammoniak- und Wasserstoffmotoren frei. Insgesamt sechs Firmen profitieren von den Fördergeldern.

Seit Dezember konnten sich norwegische Unternehmen auf die Fördergelder von Enova bewerben. Nun ist die Frist vorüber, die Gewinner bekannt. Ziel der Förderung ist es, funktionierende, nachhaltige Lieferketten für Ammoniak (NH3) und Wasserstoff (H2) als Treibstoffe in der Schifffahrt zu schaffen. [ds_preview]

Mehr Fördergelder als je zuvor

Der Fördertopf von 1,2 Mrd. Norwegischen Kronen (umgerechnet 106,3 Mio. €) ist so groß wie nie zuvor. Das Geld wird unter sechs Firmen und insgesamt 15 Schiffen – sechs NH3, neun H2 – aufgeteilt. Höegh Autoliners und Amon Maritime werden die Gelder für die Umrüstung auf NH3 nutzen. Maris Fiducia, Halten Bulk, Napier und Møre Sjø stellen ihre Schiffe hingegen auf H2 um.

»Eine Veränderung der Schifffahrt ist absolut notwendig, wenn wir unsere Klimaziele erreichen wollen«, so Bjelland Eriksen, norwegischer Minister für Klima und Umwelt. Es gebe viele Herausforderungen bei diesem Übergang, doch die Ausschreibung sei ein großer Schritt in die richtige Richtung. »Ich freue mich darauf, was die Industrie in der Zukunft erreichen kann.«

Höegh wird bis 2027 vier seiner insgesamt zwölf 9.100 CEU-Autoliner auf NH3 umrüsten. Die Fördergelder von Enova sollen ca. 60% der Kosten abdecken.

300 Mio. NOK aus dem Topf (etwa 26 Mio. €) gehen an Maris Fiducia. Damit sollen fünf Bulker zu je 6.000 dwt entwickelt, gebaut und betrieben werden – vollständig mit H2. Nach dem Bau werden die Bulker an die deutsche Reederei Schulte & Bruns verchartert.

Enova-Chef blickt in die Zukunft

Nils Nakstad, CEO von Enova, ist angesichts dieser Projekte optimistisch. »Wir sehen, dass die maritime Industrie einen Kipp-Punkt erreicht hat, von wo aus der Übergang schneller gehen wird«, sagte er. Norwegen führe die Entwicklung dabei an.

Für den Erfolg sei es zwar wichtig, dass NH3 und H2 erschwinglich werden müssen, um mit gegen fossile Treibstoffe zu bestehen. Enova trage jedoch dazu bei, die Nachfrage für die Alternativen zu stärken. »Das Programm muss im Kontext von zukünftiger Unterstützung für die Produktion von Wasserstoff und das Bunkern von Ammoniak gesehen werden«, sagte Nakstad. »Wir reden hier von einer Restrukturierung auf einer ganz anderen Tragweite als zuvor.«

Die nächste Ausschreibung für das Programm »Hydrogen and ammonia in vessels« wird am 27. September enden. Die Mittel stammen zum größten Teil aus dem norwegischen Energiefonds, der sich zum Beispiel aus Abgaben auf die Stromtarife speist.