Der dänische Energieversorger Ørsted hat das Pionierprojekt FlagshipONE abgebrochen. Die grüne E-Methanol-Anlage in Nordschweden wird vorerst nicht vollendet.
Das Unternehmen erklärte, dass ein schwaches Marktwachstum und Unsicherheiten bei langfristigen Verträgen zu der Entscheidung geführt haben. [ds_preview]
Das Projekt war ursprünglich vom schwedischen Unternehmen Liquid Wind entwickelt worden und galt als das größte E-Methanol-Projekt in Europa. 2022 ging FlagshipONE, das im nordschwedischen Örnsköldsvik gebaut wurde, vollständig in den Besitz von Ørsted über. Ziel des Unternehmens war es, sich mit der Power-to-X-Anlage als führender Anbieter von grünen Kraftstoffen in Europa zu etablieren. Die Entscheidung sei gefallen, obwohl man sich bewusst gewesen sei, dass es sich um ein „unausgereiftes Projekt“ handle und der Markt für flüssige E-Kraftstoffe sich noch entwickle. Ab 2025 hätte FlagshipONE jährlich 50.000 t an Methanol produzieren sollen.
Ørsted: Keine tragfähigen Abnahmeverträge
Auf die Euphorie folgte nur zwei Jahre später jedoch Ernüchterung. Zwar ist Methanol neben LNG der beliebteste alternative Kraftstoff in der Schifffahrt, doch die hohen Kosten halten viele Betreiber davon ab, sich für diese Option zu entscheiden.
Laut Aussage von Ørsted sei die Entwicklung des Abnahmemarktes deutlich langsamer als erwartet vorangekommen, weshalb sich das Projekt nicht mehr rentiere. Es war „nicht möglich, langfristige Abnahmeverträge zu tragfähigen Preisen zu unterzeichnen“, teilte das Energieunternehmen mit. Ferner seien die Kosten erheblich gestiegen. Künftig werde man seine Bemühungen auf dem Markt für alternative Flüssigkraftstoffe daher zurückfahren. Was mit der unfertigen Anlage nun geschieht, ist bisher nicht bekannt.