German Tanker, MAN
Foto: German Tanker

Die Bremer Reederei German Tanker investiert in die Verjüngung der Flotte. Nach vier Neubau-Bestellungen im vergangenen Jahr folgen zwei weitere Schiffe.

Ende vergangenen Jahres hatte die Reederei eine 15-jährige Pause beendet und vier neue Produktentanker mit Eisklasse 1B in China bestellt. Teil des Auftrages waren zwei Optionen, die jüngst gezogen wurden. »Wir wollen und müssen die Flotte modernisieren«, sagte damals Geschäftsführer Ulrich Niebusch gegenüber der HANSA.

Schiffe von German Tanker kommen in die Jahre

14 Produktentanker der Handysize-Klasse mit Tragfähigkeiten von 32.200 tdw bis 45.700 tdw zählen derzeit zur Flotte der Reederei, die vor 26 Jahren gegründet wurde. Die »Sealing« als ältestes Schiff ist mittlerweile 21 Jahre alt, die »Seapike« als jüngstes kommt auf 16 Jahre. Hauptfahrtgebiet ist Nordwest-Europa, einige Einheiten sind mit Zeitcharterverträgen aber auch weltweit unterwegs.

Die Neubauten entstehen bei Xiamen Shipbuilding in China, Mawei übernimmt die technische Konstruktion. Das Design stammt von FKAB Marine Design aus Schweden. Abgeliefert werden die Schiffe ab September 2025 im Rhythmus von 3-4 Monaten.

German Tanker setzt auf Hybrid-Antrieb

Die neuen Chemikalien- und Produktentanker werden über eine Tragfähigkeit von 46.000 t und über einen Hybyrid-Antrieb verfügen, bei dem ein MAN-4-Takt-Motor mit einem Wellengenerator und einem Batteriepack kombiniert werden. An Bord wird es den Angaben zufolge einen leistungsfähigen Landstrom-Anschluss geben, über den gleichzeitig sechs Ladepumpen betrieben werden können.

Außerdem werden die Schiffe laut Niebusch ab Werft bereits als Methanol-ready abgeliefert. »Wir können also zu einem späteren Zeitpunkt ohne größeren Aufwand auf alternative Kraftstoffe umrüsten.«

Die Bremer Reederei schätzt die Aussichten im Tankermarkt und speziell im Handysize-Segment als ausgesprochen gut ein. »On order« seien nur 2% der Bestandsflotte, in den beiden kommenden Jahren werde die globale Flotte sogar schrumpfen. Gleichzeitig gebe es absehbar zu wenig Tonnage.

Gerade durch den Ausfall Russlands, das vor Ausbruch des Ukraine-Krieges 60% der in Europa verbrauchten Dieselmengen geliefert hatte, hätten sich die Transportwege verlängert und sich der Bedarf an Schiffen eher noch vergrößert, glaubt man bei GTS.