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Oliver Wieck, Generalsekretär von ICC Germany, der deutschen Vertretung der Internationalen Handelskammer, zu der auch das International Maritime Bureau (IMB) gehört – DER Piraterie-Watch schlechthin (© ICC Germany)
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Die Warnsignale sind groß, die Gewalt gegen Seeleute durch Piraten nimmt wieder zu. Um die Piraterie wirkungsvoll zu bekämpfen, brauche es nicht nur Militär-Einsätze, sondern vor allem auch mehr entwicklungspolitische Zusammenarbeit in den Herkunftsländern, meint Oliver Wieck, Generalsekretär von ICC Germany, der deutschen Vertretung der Internationalen Handelskammer, zu der auch das International Maritime Bureau (IMB) gehört – DER Piraterie-Watchdog schlechthin.

Wieck sieht in der Entwicklung der jüngeren Vergangenheit ein großes Warnsignal, „die Methoden der Piraten werden rabiater“, sagt der Experte in der neuen Episode des HANSA PODCASTs.

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Zusätzlich verschärft wird die Situation durch eine „noch schwieriger werdende Gemengelage“ aus Piraten-Überfällen, Attacken der Huthi-Rebellen gegen Schiffe im Roten Meer und dem Nahost-Konflikt zwischen Israel, der Hamas und der Hisbollah sowie ihren jeweiligen Unterstützern.

Wieck geht im HANSA PODCAST auf die aktuellen Piraterie-Zahlen der vergangenen Monate sowie seine Sorgen für die nahe Zukunft ein.

Für die Lösung der Problematik spricht er sich für eine effektive internationale Zusammenarbeit aus. „Man wird das Problem nicht beseitigen, indem man die Schiffsbesatzungen aufrüstet.“ Vielmehr bedürfe es einer Kombination von Sicherheitsmaßnahmen an Bord, internationalen militärischen Schutz-Projekten und vor allem einer stärkeren Bekämpfung der Piraterie-Ursachsen an Land – also in den Herkunftsländern der Piraten.

„Unsägliche Armut“ als Anreiz für Piraten

„Militär-Einsätze können immer nur ein Teil der Antwort sein. Aber die Herausforderungen liegen vor allem auch an Land, wo unsägliche Armut herrscht, wo es große Anreize für kriminelle Aktivitäten gibt und wo man viel stärker auf den entwicklungspolitischen Instrumentenkasten zurückgreifen müssen“.

Schließlich hänge die Funktionsfähigkeit des Welthandels, der für Länder wie Deutschland von essentieller Bedeutung ist, auch von sicheren Seewegen ab. Gerade in der Entwicklungspolitik sei sicherlich noch mehr internationale Zusammenarbeit notwendig.

Hören Sie hier (oder auf allen gängigen Podcast-Portalen) die komplette Episode: Oliver Wieck spricht außerdem unter anderem über eine potenzielle Zusammenarbeit zwischen afrikanischen Piraten und den Huthi-Rebellen, seine Befürchtungen um steigende Überfall-Zahlen, ein „Revival“ von bewaffneten Sicherheitsleuten an Bord von Handelsschiffen („Armed Guards“) und entwicklungspolitische Maßnahmen.

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