Um globale Klimaziele zu erreichen, sind laut der International Chamber of Shipping (ICS) noch große Anstrengungen nötig.
Die Verantwortung dafür sehen die Mitglieder bei den internationalen Regierungen, beispielsweise durch ein Beitragssystem für Treibhausgase. [ds_preview]
Bis zum Jahr 2050 soll die globale Schifffahrt keine Treibhausgas-Emissionen mehr verursachen – dies wurde neben weiteren Punkten auf der 82. MEPC-Sitzung (Marine Environment Protection Committee) der IMO-Mitgliedsstaaten besprochen. Unter anderem wurden Fortschritte bei der Ausarbeitung eines Basistexts für Änderungen des MARPOL-Übereinkommens erzielt. Dies soll dazu beitragen, die Ziele der IMO zu erreichen, dass die internationale Schifffahrt bis zum Jahr 2050 (oder kurz davor) keine Treibhausgasemissionen mehr verursacht.
CO2-Beitrag weiterhin bestes Mittel
Allerdings müssen die Regierungen noch viel mehr Arbeit leisten, bevor dieses „Net-Zero Framework“ auf der entscheidenden MEPC-Sitzung im April nächsten Jahres verabschiedet werden kann, teilte die ICS mit. Die beste Chance für dieses ambitionierte Ziel sei weiterhin ein universelles Beitragssystem für die Schifffahrtsindustrie – auch für liege das Konzept weiterhin auf dem Tisch. Erfreulich sei aus Sicht der Schifffahrtskammer, dass eine klare Mehrheit der IMO-Mitgliedstaaten, die auch den größten Teil der weltweiten Schiffstonnage kontrollieren, diesen Vorschlag nachdrücklich unterstütze.
Weitgehende Einigkeit herrscht auch über die Verringerung des Kostenunterschieds zu konventionellem Schiffskraftstoff, um Anreize für eine schnellere Einführung von treibhausgasfreien Treibstoffen und Technologien zu schaffen. Die Schifffahrtsindustrie fordere das bereits seit Langem: „Es ist klar, dass ein Belohnungselement für Vorreiter und die Einrichtung eines IMO-Fonds zur Unterstützung eines gerechten und ausgewogenen Übergangs in den Entwicklungsländern unbedingt erforderlich sind“, heißt es von Seiten der ICS.
ICS unterstützt internationale Bemühungen
Man schätze die gute Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Befürwortern einer CO2-Beitragsmaßnahme (EU/Japan, Bahamas/Liberia/ICS sowie karibische und pazifische Inselstaaten) zur Straffung ihrer vorgeschlagenen Regelungstexte, die sehr viele Gemeinsamkeiten aufweisen und die gleichen Kernziele verfolgen. „Wir sind nach wie vor entschlossen, diese Bemühungen zu unterstützen“, heißt es weiter in der Mitteilung, „und werden weiterhin mit den Regierungen auf allen Seiten der Debatte zusammenarbeiten, um gerechte Regulierungslösungen zu finden, die einen breiten Konsens finden können.“
Die Mitglieder der ICS zeigten sich weiterhin erfreut darüber, dass das MEPC sich verpflichtet habe, alle festgestellten Systemanomalien im Rahmen der Überprüfung des Kohlenstoffintensitätsindikators zu berücksichtigen und anzugehen. Der Arbeitsaufwand hierfür werde „beträchtlich sein“ und sich über Januar 2026 hinaus erstrecken. Während dieses Überprüfungszeitraums fordert die ICS alle Interessengruppen auf, sich der Grenzen des Systems bewusst zu sein, wenn sie sich auf die Bewertungen oder Messgrößen beziehen. Man werde diesen Prozess weiterhin unterstützen und gemeinsam daran arbeiten, dass ein robustes, faires und genaues System entsteht.