Auf der italienische Werft Cantiere Navale Visentini in Porto Viro ist ein neues RoRo-Frachtschiff für die Reederei Mann Lines vom Stapel gelaufen.
Diese derzeit noch namenlose Frachtfähre, das vom Triester Studio Naos entworfen wurde, wird nach der Ablieferung im zweiten Quartal 2025 in Zeit-Charter der Reederei Mann Lines verkehren, Eigentümer des Schiffes bleibt die italienische Visentini-Gruppe. [ds_preview]
Bei dem Neubau handelt es sich um ein rund 10 m verlängertes Schwesterschiff der „ML Freya“, die von der gleichen Werft bereits 2017 abgeliefert wurde und seitdem zwischen Turku, Paldiski, Cuxhaven, Bremerhaven, Harwich und Rotterdam im regelmäßigen Dienst verkehrt.
Das noch namenlose 203,4 m lange und 26,2 m breite Schiff mit der Eisklasse 1A verfügt über eine Kapazität von 3.004 Lademeter plus 196 Autos auf zwei Fahrzeugdecks, wobei das Hauptdeck über eine Ladehöhe von 7 m verfügt.
Mann Lines verzichtet auf Segel und Landstrom
Zwei Wärtsilä-Motoren mit einer Leistung von jeweils 7.200 kW erzeugen die Leistung für eine maximal 22 kn, wobei das neue, von RINA klassifizierte Schiff auch mit „grünem“ Methanol betrieben werden kann
Die Reederei Mann Lines hatte zunächst die Installation eines Segelsystem geprüft, dieses Vorhaben dann aber wieder verworfen. Auch der Einsatz von Landstrom wurde in Betracht gezogen. Jedoch war von den sechs Ladehäfen auf der Route des Schiffes der finnische Hafen Turku der einzige, der bereit gewesen wäre, diese Idee in die Praxis umzusetzen. Zudem verweist die Reederei darauf hin, dass Landstrom für dieses Schiff nicht wirklich geeignet, da es nur kurz im Hafen bleibt und somit nicht genügend Zeit zum Aufladen bleibt.
Das Joint Venture Argo-Mann Ferry Service (AMFS) war 1992 von der Reederei Mann Lines und der Argo Reederei Richard Adler & Söhne aus Bremen für den regelmäßigen, achttägigen Frachtdienst über die Nordsee, durch den Nord-Ostsee-Kanal bis nach Finnland gegründet worden. Mit der von der finnischen Reederei Engship eingecharterten 162 m langen RoRo-Fähre „Estraden“ wurde ab Februar 1999 der bestehende Verkehr zwischen Turku, Cuxhaven und Harwich auf Bremerhaven und Estland ausgeweitet. Anfang 2001 zog sich die Argo Reederei dann weitestgehend aus dem 50-50-Joint-Venture zurück. (CE)
