Das niederländische Schifffahrtsunternehmen Jumbo – Allianzpartner von SAL aus Deutschland – setzt für eines seiner Heavylift-Schiffe auf Windantrieb-Unterstützung. Der Schwergutfrachter wird immer mehr zum fahrenden Experimentierlabor.
Zwei mechanische Segel-Komponenten von Econowind wurden jetzt auf dem Schwergutschiff „Jumbo Jubilee“ installiert.[ds_preview]
Die windunterstützte Schiffsantriebslösung (WASP) wird seitens Jumbo als „die jüngste in einer Reihe innovativer Technologien“ beschrieben, die auf dem Schiff installiert wurden, um die Treibstoffeffizienz zu steigern und den Kohlenstoffausstoß zu verringern.
CEO Daan Kornneef sagte: „Wir bei Jumbo glauben, dass jeder Schritt in Richtung Nachhaltigkeit entscheidend ist. Die Installation dieser mechanischen Segel auf der Jumbo Jubilee ist ein Beweis für unser Engagement für Dekarbonisierung und Innovation. Es gibt zwar immer noch mehr zu tun, aber Initiativen wie diese bringen uns einer umweltfreundlicheren Schifffahrtsindustrie näher.“
Jumbo will Segel-Komponenten flexibel einsetzen
Der Ansatz der Reederei besteht darin, mehrere treibstoffsparende Lösungen auf einem Schiff anzuwenden und so den Beitrag jeder Technologie zum Gesamtbild zu messen. Zu den Beispielen, die bereits auf „Jumbo Jubilee“ angewendet wurden, gehören eine effizienzsteigernde Propellerbeschichtung, ein KI-gestütztes Antifouling-Überwachungssystem und ein Öko-Kontrollsystem. Die jüngste Maßnahme, die Installation von zwei Econowind-Ventilatoren, soll die Auswirkungen von WASP auf die Effizienz des Schiffes bewerten.
Der technische Leiter von Jumbo, Andres Cassanova, erklärte: „Diese Segel sind zwar nicht vollständig für unseren Schiffstyp optimiert, aber sie werden uns helfen, wertvolle Erkenntnisse über die realen Treibstoffeinsparungen zu gewinnen.“
Die relativ kleine Grundfläche der Segel mache sie „zu einer idealen Lösung“ für die Installation auf einem Schwergutschiff, wo Platz für Projektladungen benötigt wird, so die Reederei weiter. Außerdem sind die Segel flexibel auf einem Rahmen montiert, der von der Jumbo-Strukturingenieurin Estelle Bongers entwickelt wurde. Dadurch können die Segel bewegt oder auf ein anderes Schiff übertragen werden, wenn zusätzlicher Platz für die Ladung benötigt wird.
Die Installation der Ventofoils erfolgte nach dem Auftragen einer Antifouling-Beschichtung auf den Schiffspropeller, um die Effizienz zu erhalten, sowie nach der Einführung eines KI-gestützten Systems zur Überwachung der Antifouling-Beschichtung des Schiffsrumpfes.