Die Traditionswerften FSG und Nobiskrug bangen um die Existenz. Vom Land kommen scharfe Töne, worauf Investor Lars Windhorst jetzt reagiert.
In einem Brief an Claus Ruhe Madsen, den Wirtschaftsminister von Schleswig-Holstein, wehrt er sich gegen „persönliche Angriffe“ in jüngster Vergangenheit. Die Situation bei den beiden Werften sei unbestreitbar „schwierig“, schreibt Windhorst. Er habe diese Lage bei FSG und Nobiskrug jedoch nicht verursacht, sondern versuche seit seinem Einstieg als Investor „mit allen Mitteln, die Werften vor dem Untergang zu retten.“ [ds_preview]
Die „ins Persönliche gehenden Angriffe“ erinnerten Windhorst nach eigenen Angaben an den Fall des Medienunternehmers Leo Kirch im Jahr 2002, dessen Imperium durch Äußerungen des Deutsche-Bank-Chefs Rolf Breuer seinerzeit in die Insolvenz gestoßen worden sei.
Land befürchtet nahe Insolvenz bei FSG-Nobiskrug
Madsen hatte davon gesprochen, dass aus seiner Sicht eine Insolvenz der Werftengruppe kaum noch abzuwenden sei. Es gebe Investoren, die an den Schiffbaubetrieben interessiert seien, diese wollten aber weder mit Windhorst verhandeln, noch ihn weiter im Unternehmen sehen, sagte der Wirtschaftsminister.
Windhorst fordert nun, ihm Namen und Details des Übernahme-Angebotes zu nennen, damit er „auf dieser Grundlage überlegen und prüfen kann, ob ich die Werften zu diesen Konditionen verkaufen will“, schreibt der umstrittene Eigner.
Gibt es neue Investoren? Windhorst fordert Aufklärung
Vor dem Wirtschaftsausschuss der Kieler Landtages hatte Madsen eine Beteiligung des Landes anden Werften ausgeschlossen. Auch andere Hilfen, etwa Bürgschaften, werde es nur für neue Eigentümer geben.
Bei der FSG und bei Nobiskrug war es in den vergangenen Monaten wiederholt zu verspäteten Zahlungen von Löhnen und Gehältern gekommen. Zeitweise war die Belegschaft freigestellt. Schiffbau-Aufträge liegen den Angaben zufolge derzeit nicht vor.