Die Dockung des Kreuzfahrtschiffs „Artania“ in Bremerhaven hat sich verzögert – offenbar aufgrund von Hafenschlick im Schwimmdock. Am Plan für die Arbeiten an Bord ändert sich hingegen nichts.
Nachdem das Kreuzfahrtschiff „Artania“ von Phoenix Reisen am 6. November nach Abschluss einer 19-tägigen Kreuzfahrt von den „Inseln des ewigen Frühlings“ zur Columbuskaje nach Bremerhaven zurückkehrte, verholte es noch am gleichen Tag zur planmäßigen vierwöchigen Werftliegezeit zur benachbarten Lloyd Werft.[ds_preview]
Geplant war, dass das 231 m lange und 29 m breite Schiff eigentlich gleich in das Schwimmdock III der Werft geschleppt wird. Doch zunächst machte es noch an der Ausrüstungspier der Werft fest. Denn offensichtlich war die Dockgrube unterhalb des Schwimmdocks noch immer mit zu viel Hafenschlick versehen. Somit mussten fünf Schlepper zunächst das Schwimmdock nochmals von seinem angestammten Liegeplatz im Verbindungshafen in den Kaiserhafen III verholen, damit mit Hilfe des Baggerschiffes „Akke“ die Dockgrube von überschüssigen Hafenschlick befreit werden konnte. Somit konnte die mittlerweile 40 Jahre alte „Artania“ erst am Samstag im Schwimmdock der Werft trockengestellt werden.
Für die anstehenden Arbeiten zum Anbau von weiteren 11 Balkonen auf der Steuerbordseite auf Deck 5 und 6 hatte die verzögerte Dockung aber keinen Einfluss. So konnte zunächst mittschiffs ein Gerüst aufgestellt werden. In den nächsten Tagen werden nun die bisherigen Scheiben der Außenkabinen entfernt und mit Hilfe von Schneidbrennern ein größerer Türausschnitt in die stählerne Schiffsaußenhaut geschnitten. Vor diesen Kabinen werden dann vorgefertigte Balkon-Stahlsektionen angeschweißt und in die Öffnung eine Schiebetür eingesetzt. Anschließend wird die Wand wieder versiegelt und von innen neu verkleidet. Nach einem ähnlichen Verfahren wurden schon vor 13 Jahren, als Phoenix Kreuzfahrten den ersten großen Umbau an der „Artania“ bei der Lloyd Werft durchführen ließ, die ersten 96 zusätzlichen Balkone an dem Schiff angebaut.
„Artania“ kommt nach Hamburg
Doch das sind nicht die einzigen Arbeiten die an dem 1.200 Passagiere fassenden Schiff durchgeführt werden. Nach Auskunft von Phoenix Reisen werden rund 20 Mio. € in die Modernisierung gesteckt. Neben der üblichen technischen Überholung und Klassearbeiten erhält auch das Unterwasserschiff einen neuen Farbanstrich. Dies soll zu einer Kraftstoffreduzierung von bis zu 15% führen. Auch wurden vier neue Tenderboote mit umweltfreundlicheren Motoren bestellt.
Im Gästebereich des Schiffes werden auch Wasserspender eingebaut und die aktuelle Bodega Bar auf dem Salon Deck wird zu einem „Pichler Restaurant“ umgebaut. Das Artania Restaurant auf dem Salon Deck wird umfangreich umgestaltet und die Klimaanlagen werden auf die neueste Energieklasse A modifiziert. Zudem, wie meist üblich bei einer Werftliegezeit, werden die Teppiche und Polster an den Sitzmöbeln erneuert und notwendige Farbanstricharbeiten durchgeführt. Das Lido Restaurant sowie das Fitnessstudio erhalten großformatige Panoramafenster und das Schiff wird mit weiteren WLan-Routern ausgestattet, um das Bord WLan zu optimieren.
Nach derzeitiger Planung bleibt die „Artania“ bis Anfang Dezember bei der Lloyd Werft. Anschließend verholt das Schiff ohne Passagiere von Bremerhaven nach Hamburg, wo am 2. Dezember die erste von mehreren 5-tägigen Advents-Kurzreisen starten wird. In Hamburg beginnt dann ebenfalls die große, 162-Nächte-Weltreise, die das Schiff unter anderem über Rio de Janeiro, das Kap Hoorn nach Australien, Bali, Südafrika und zuletzt zu den Kanarischen Inseln führen wird. An der Columbuskaje in Bremerhaven, der sommerliche Basishafen für die Flotte von Phoenix Reisen, wird die „Artania“ dann erst wieder im Juni 2025 zu sehen sein. (CE)