Ein Schwergutschiff verliert in stürmischer See in der Biskaya zwei Containerbrücken. Sie stammen aus Bremerhaven und sollten nach Thailand.
Das brandneue 169 m lange und 43 m breite chinesische Schwergutschiff „Shang De Wu Yi Shan“ war am 1. Dezember vom Eurogate-Terminal mit Kurs Thailand aufgebrochen. An Bord standen zwei gebrauchte ZPMC-Containerbrücken, die der Terminalbetreiber Eurogate nach einem rund 20 Jahre langen Einsatz nach Thailand verkaufen konnte. Doch dort kommen die rund 2.000 t schweren anlagen nicht mehr an. [ds_preview]
Wie spanische Medien berichten, ereignet sich der Vorfall in schwerer See rund 58 sm nordwestlich von Cabo Ortegal (A Coruña). Dabei sei es zu einer schweren „Frachtverschiebung“ gekommen, anschließend sei ein Großteil der Stahlstrukturen über Bord gegangen.
Verlust der Containerbrücken ruft Helfer auf den Plan
Diese Situation zwang die Besatzung des Schwergutschiffes, an der galicischen Küste Hilfe anzufordern. Die spanische Seenotrettungsorganisation Salvamento Maritimo reagierte auf den Hilferuf und mobilisierte den Schlepper „Alonso de Chaves“ und das Boot „Salvamar Beteigeuze“ zur Unglücksstelle.
Später verholte das 169 m lange Schiff in die Ares-Mündung vor der spanischen Hafenstadt La Coruña und wartet dort nun auf günstige Bedingungen, um einen nahe gelegenen Hafen anlaufen und notwendige Reparaturen durchführen zu können.
Das Schwergutschiff „Shang De Wu Yi Shan“ wurde erst in diesem Jahr bei der Yangzhou Ryuwa Shipbuilding für Fujian Shangde Shipping hergestellt, gemanagt wird das Schiff von der Guangzhou Zhonghai Ship.
Wie man auf Fotos von spanischen Nachrichtenagenturen (z.B. EFE/Cabalar) erkennen kann, sind an Deck des Schiffes nur noch „Reste“ der Containerbrücken zu erkennen, sowie zwei ebenfalls in Bremerhaven geladene Van Carrier.
Wie Eurogate-Sprecher Steffen Leuthold auf Anfrage mitteilte, sind dort noch keine Details zu dem Unglücksvorgang bekannt, man stehe aber im engen Kontakt mit dem Käufer der Brücken. Die Brücken waren nach der offiziellen Übergabe, also nach der Verschiebung auf das Transportschiff, in die Verantwortung, sprich ins Eigentum des Käufers übergegangen.
Der Verkauf der alten Containerbrücken in Bremerhaven erfolgte nach Angaben von Leuthold im Zusammenhang mit der langfristig geplanten Ertüchtigung der Bremerhavener Stromkaje. Für diese Baumaßnahme sollte der notwendige Platz geschaffen werden. (CE)
