Der Bewuchs von Mikroorganismen, Pflanzen und Algen an Schiffsrümpfen, bekannt als Biofouling, hat erhebliche Auswirkungen auf die Schifffahrt.
Ein erhöhter Reibungswiderstand führt zu gesteigertem Treibstoffverbrauch, höheren Emissionen und erhöhten Betriebskosten. [ds_preview]
Ohne wirksame und umweltfreundliche Antifouling-Maßnahmen kann Biofouling zudem die Einschleppung invasiver Arten begünstigen und so Ökosysteme belasten.
Das Kompetenzzentrum GreenShipping Niedersachsen (GSN) und das Maritime Cluster Norddeutschland (MCN) haben sich dieser Problematik angenommen und gemeinsam die in diesem Marktsegment stark nachgefragte Markttransparenzübersicht aus dem Jahr 2020 überarbeitet. Ziel ist es, eine umfassende und aktuelle Übersicht über Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Behörden und Verbände bereitzustellen, die sich mit der Entwicklung, Anwendung oder Regulierung von umweltfreundlichen Antifouling-Lösungen beschäftigen.
Zweite Auflage der Biofouling-Markttransparenzübersicht
Die Erstellung der zweiten Auflage wurde vom Institut für Antifouling und Biokorrosion Dr. Brill + Partner übernommen. „Die Markttransparenzübersicht stellt eine dynamische Sammlung an Antifouling-Lösungen dar und lädt weitere interessierte Akteur:innen herzlich ein, sich zu beteiligen“, sagt Violetta Arndt, Projektmanagerin im Kompetenzzentrum GreenShipping Niedersachsen. Die Übersicht ist offen für Ergänzungen und Aktualisierungen, um stets die neuesten und effektivsten Ansätze zu präsentieren.
„Mit der aktualisierten Markttransparenzübersicht fördern wir die Zusammenarbeit zwischen den Akteur:innen und machen innovative Lösungen zur Bekämpfung von Biofouling sichtbar. Besonders vor dem Hintergrund der neuen Biozidrechts-Durchführungsverordnung ab 2025 möchten wir dazu beitragen, nachhaltige Alternativen zu biozidhaltigen Produkten zu etablieren“, erklärt Susanne Neumann, GSN-Projektverantwortliche in Elsfleth.
Neue gesetzliche Vorgaben seit Jahresbeginn
Die Veröffentlichung erfolgt zeitnah zum Inkrafttreten der neuen ChemBiozid-Durchführungsverordnung (ab 1. Januar 2025), welche den Einsatz biozidhaltiger Antifouling-Produkte in der Schifffahrt stärker reguliert. Die Markttransparenzübersicht bietet dazu einen wichtigen Überblick über nachhaltige Alternativen, die den neuen Regularien entsprechen.
Zielgruppen der Markttransparenzübersicht sind Schiffsbetreiber wie Schifffahrtsunternehmen, Behörden und Hafengesellschaften, die nachhaltige Lösungen suchen. Hinzukommen Forschungsinstitute und Universitäten, also Einrichtungen, die zum Thema Antifouling forschen. Außerdem zählen dazu Hersteller von Schiffsanstrichen und -beschichtungen, das heißt Unternehmen, die innovative Produkte entwickeln und vermarkten. Des Weiteren Behörden und Verbände, also Organisationen, die Richtlinien erarbeiten und Projekte fördern, sowie Investoren und Förderorganisationen, also Institutionen, die in nachhaltige maritime Technologien investieren.