Hapag-Lloyd hat für die 24 Großcontainerschiffe, die im vergangenen Oktober bestellt wurden, eine „grüne“ Finanzierung abgeschlossen.
Die Neubauten haben eine Gesamtkapazität von 312.000 TEU bei einem Investitionsvolumen von rund 4 Mrd. $. Für deren Finanzierung nutzt die Hamburger Reederei nach eigenen Angaben mehrere der am Markt verfügbaren Finanzinstrumente.[ds_preview]
Um den Gesamtpreis zu zahlen, nutzt Hapag-Lloyd vier Bausteine. Rund 900 Mio. $ des Kaufpreises werden aus Eigenmitteln finanziert. Weitere 500 Mio. $ werden durch bilaterale Hypothekendarlehen von zwei Banken zur Verfügung gestellt. Ein weiterer Teil in Höhe von 1,8 Mrd. $ wird über drei Leasingstrukturen finanziert. Die verbleibenden 1,1 Mrd. $ stammen aus einer syndizierte Kreditfazilität, die durch die China Export & Credit Insurance Corporation (Sinosure) abgesichert ist. Der Finanzierungsanteil beläuft sich insgesamt auf rund 80% des Investitionsvolumens mit Laufzeiten zwischen 10 und 18 Jahren.
Die Finanzierung erfolgt auf Basis des Hapag-Lloyd Green Financing Frameworks, das wiederum den Standards der Green Loan Principles der Loan Market Association (LMA) entspricht. Dies bestätigt ein unabhängiges Gutachten der internationalen Klassifikationsgesellschaft DNV ebenso wie die hohe Effizienz der Schiffe und deren Übereinstimmung mit den Vorgaben der EU Taxonomie.
Hapag-Lloyd will ein Drittel weniger Emissionen bis 2030
„Wir modernisieren kontinuierlich unsere Flotte, um einerseits eine hohe Servicequalität und andererseits unsere ambitionierten Dekarbonisierungsziele zu erreichen“, sagte Mark Frese, CFO und CPO der Hapag-Lloyd AG. „Zudem freuen wir uns, mit der Sinosure-Transaktion erstmals Neubauprojekte in China finanzieren zu können.“
Hapag-Lloyd bekennt sich uneingeschränkt zum 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens. Bis 2030 sollen die absoluten Treibhausgasemissionen der Flotte im Vergleich zum Jahr 2022 um etwa ein Drittel reduziert werden – ein weiterer Schritt hin zu einem Netto-Null-Flottenbetrieb bis 2045.
Die 24 Schiffe werden in China gebaut und mit hochmodernen, emissionsarmen und kraftstoffeffizienten Hochdruck-Dual-Fuel Flüssiggas-Motoren ausgestattet. Außerdem können diese Schiffe mit Biomethan betrieben werden, wodurch sich die CO2e-Emissionen im Vergleich zu konventionellen Antrieben um bis zu 95% reduzieren ließen, heißt es. Die neuen Schiffe sind außerdem Ammonia-ready. Die Auslieferung erfolgt zwischen 2027 und 2029.
Yangzijiang Shipbuilding baut zwölf Dual-Fuel-Schiffe mit jeweils 17.000 TEU. Die Reefer-Kapazität liegt demnach bei 1.600 Stellplätzen. Zwölf weitere Schiffe mit einer Kapazität von jeweils 9.200 TEU werden bei New Times Shipbuilding gebaut. Mit der Order wollen die Hamburger die Position als Nr. 5 im Ranking der größten Containerreedereien festigen.