
Die französische Linienreederei CMA CGM hat Investitionen in Höhe von 20 Mrd. $ in den USA angekündigt. Ein Schachzug, um sich Marktanteile zu sichern?
Als führender Partner im US-Handel transportiert CMA CGM nach eigenen Angaben jedes Jahr über 5 Mio. TEU in die und aus den USA. Außerdem gehört der unter US-Flagge betriebene Carrier American President Line (APL) zu der von Rodolphe Saadé geführten Schifffahrts- und Logistikgruppe. [ds_preview]
Ziel sei es, in den kommenden vier Jahren einen Beitrag zur US-amerikanischen Seewirtschaft zu leisten und die Umgestaltung der inländischen Lieferkette Amerikas zu unterstützen. „In den nächsten vier Jahren werden wir unsere unter US-Flagge fahrende Flotte erheblich vergrößern, die Kapazität wichtiger Containerhäfen an beiden Küsten erweitern, im ganzen Land hochmoderne Lagerhäuser errichten und in Chicago ein bedeutendes Luftfrachtdrehkreuz einrichten“, kündigte Saadé an.
Dadurch sollen 10.000 neue Arbeitsplätze in Amerika geschaffen werden. Heute ist die Gruppe in 40 US-Bundesstaaten tätig und beschäftigt 15.000 Mitarbeiter.
Die Franzosen reagieren damit auf die neue US-Doktrin, die unter anderem den heimischen Schiffbau und den maritimen Verkehrssektor stärken und außerdem die chinesische Dominanz zurückdrängen will.
US-Präsident Donald Trump hatte Saadé zuvor im Weißen Haus empfangen. Er dürfte gern gehört haben, dass die Flotte von APL von zehn auf 30 Schiffe unter US-Flagge wachsen soll. Die Gruppe werde demnächst weitere Schiffe bestellen, sagte der CMA-CGM-Chef. Trump forderte erneute den Bau auch großer Schiffe in den USA. Ob die Franzosen ihren Auftrag in die USA vergeben, dürfte aber mehr als fraglich sein.
Trump hatte erst am Vortag die Schaffung eines „Büros für Schifffahrt“ angekündigt, das direkt dem Weißen Haus unterstehen soll. Die USA würden demnächst die „größten Schiffe der Welt“ bauen, setzte Trump jetzt bei der Begegnung mit Saadé noch hinzu. Ein entsprechendes Programm werden in der kommenden Woche aufgelegt, so der Präsident.
