Maersk, Neubauten, Hafen, Containerschiff
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2024 ist das Time-Charter-Volumen für Containerschiffe massiv von 8,2 Mrd. $ auf 31,5 Mrd. $ angestiegen. In Front ist Maersk.

Den Spitzenplatz in der Containerschifffahrt hat Maersk schon vor einigen Jahren an die Mediterranean Shipping Company (MSC) in Genf eingebüßt. Im Chartermarkt für Containerschiffe liegen die Dänen aber mit weitem Abstand weiter auf Platz 1 unter allen aktiven Befrachtern. Das geht aus einer Marktuntersuchung der Reederei Peter Döhle zu den branchenweiten Charteraktivitäten im Jahr 2024 hervor. [ds_preview]

Danach war Maersk für 291 Zeitfrachtabschlüsse für Containerschiffe mit einem Finanzvolumen – Gesamtdauer der abgeschlossenen Charterpartien in Tagen multipliziert mit den Tagesraten – von rund 10 Mrd. $ verantwortlich. Das entsprach einem Anteil von rund 30% am gesamten Marktvolumen (31,5 Mrd. $) bzw. 14% gemessen an der Anzahl der Fixtures, wie Döhle in seinem Maritime-Overview-Report ausführt.

Im Vorjahr hatte Maersk noch den dritten Platz hinter CMA CGM und Cosco belegt, mit 101 Abschlüssen von Containerschiffen und 0,9 Mrd. $ „Fixing-Volumen“. Den Sprung im Ranking führen die Experten der Reederei auf verstärkte Neubauprojekte der Dänen in Kooperation mit großen börsengelisteten Tramp-Reedereien zurück.

Letztere bauen und finanzieren die Schiffe, Maersk nimmt sie langfristig in Charter. Zudem dürften neue Tonnagebedarfe in Vorbereitung auf die seit kurzem bestehende Gemini-Allianz mit Hapag-Lloyd die Charteraktivitäten von Maersk angekurbelt haben, wird gemutmaßt.

Die Nummer zwei und drei in der Charterer-Rangliste von Döhle für 2024 belegen CMA CGM und Cosco mit je 4 Mrd. $ Chartervolumen. Im Vorjahr hatten die Franzosen noch den Spitzenplatz belegt – vor Cosco.

Hapag-Lloyd und Ocean Network Express (ONE) verbesserten sich auf die Ränge 4 und 5, von fünfter und siebter Stelle im Vorjahr. MSC folgt direkt dahinter auf Platz sechs, wobei die Aponte-Reederei dafür bekannt ist, dass sie seit einigen Jahren lieber Schiffe kauft als chartert. Mit einem Marktanteil von 20,3% in der Containerlinienschifffahrt liegt MSC nach Angaben von Alphaliner in Bezug auf die betriebene Gesamtflotte ganze sechs Prozentpunkte vor Maersk, der Nr. 2.

Die Auswertung von Döhle veranschaulicht, wie rasant das Chartergeschäft aufgrund von Tonnageengpässen bedingt durch die Umfahrung des Roten Meeres angewachsen ist. Das Gesamtvolumen an Zeitfracht auf Dollarbasis hat sich gegenüber 2023 (8,2 Mrd. $) nahezu vervierfacht. „Das Marktvolumen erreichte fast den historischen Höchststand zu Coronazeiten“, so das Fazit. Die Zahl der Containerschiffs-Fixtures nahm laut Untersuchung von 1.271 im Vorjahr auf 2.030 im Jahr 2024 zu. Die durchschnittliche Beschäftigungsdauer stieg von zehn auf siebzehn Monate an. (mph)