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Ammoniak-Schlepper „Sakigake“ (© NYK Group)

Das weltweit erste mit Ammoniak betriebene Schiff, der japanische Schlepper „Sakigake“, hat einen dreimonatigen Demonstrationseinsatz in der Bucht von Tokyo abgeschlossen.

Messwerte aus diesem Zeitraum zeigen einen klaren Umweltvorteil des alternativen Kraftstoffs: Der Schlepper emittierte bis zu 95% weniger Treibhausgase. [ds_preview]

Die „Sakigake“ wurde im August 2024 von NYK und IHI Power Systems (IPS) in Zusammenarbeit mit der Klassifikationsgesellschaft ClassNK fertiggestellt. Der Neubau ist Teil eines Projekts des Green Innovation Fund der japanischen New Energy and Industrial Technology Development Organization (NEDO). Es handelt sich um das erste kommerziell genutzte Schiff mit einem reinen Ammoniakantrieb. Nach der Ablieferung startete Shin-Nippon Kaiyosha, ein Unternehmen der NYK-Gruppe, eine dreimonatige Demonstrationsfahrt im Schlepperbetrieb in der Bucht von Tokio.

Ammoniak-Motor verringert Emissionen deutlich

NYK und IPS analysierten die Ammoniak-Mitverbrennungs- und Treibhausgas-Reduktionsraten während des Schiffsbetriebs und bestätigten, dass diese konstant über 90% liegen und in jedem der Hauptlastbereiche des Motors auf etwa 95% ansteigen. „Die Demonstrationstests im Schlepperbetrieb sind der weltweit erste Versuch und bestätigen, dass Ammoniak eine der praktikabelsten und vielversprechendsten Optionen als Schiffskraftstoff der nächsten Generation ist“, teilte NYK mit.

Das Schiff wird weiterhin für Schlepperoperationen in der Bucht von Tokio eingesetzt, und NYK wird weiterhin Wissen im Zusammenhang mit der Entwicklung und dem Betrieb von ammoniakbetriebenen Schiffen sammeln.

Darüber hinaus arbeiten NYK, Japan Engine Corporation, IPS und Nippon Shipyard gemeinsam an der Entwicklung eines ammoniakbetriebenen Ammoniakgastankers, dessen Ablieferung im November 2026 geplant ist. Der Neubau ist ebenfalls Teil des NEDO-Projekts. NYK kündigte an, weiterhin Schiffe der nächsten Generation – darunter auch solche mit Ammoniakantrieb – zu entwickeln und damit das Ziel von Netto-Null-Emissionen zu verfolgen.

Ammoniak (chemische Formel NH3) ist ein vielversprechender alternativer Kraftstoff, um Emissionen in der Schifffahrt zu minimieren. Da die Verbindung zum Beispiel in der Landwirtschaft bereits weitflächig genutzt wird, bestehen bereits große Kapazitäten. Ein Problem ist jedoch, dass Ammoniak für den Menschen giftig ist und daher nicht ohne Weiteres gefahrlos gelagert werden kann.